Start Politik Ausland Zeit nach Brexit Türkei und Großbritannien wollen Gespräche für ein Freihandelsabkommen intensivieren

Zeit nach Brexit
Türkei und Großbritannien wollen Gespräche für ein Freihandelsabkommen intensivieren

Die Türkei und Großbritannien werden die Gespräche über das geplante bilaterale Freihandelsabkommen sehr bald intensivieren, so der britische Botschafter in der Türkei, Dominick Chilcott, gegenüber Medien.

(Foto: Screenshot/fco.gov.uk)
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Ankara (nex) – Die Türkei und Großbritannien werden die Gespräche über das geplante bilaterale Freihandelsabkommen sehr bald intensivieren, so der britische Botschafter in der Türkei, Dominick Chilcott, gegenüber Medien.

Das künftige Abkommen ziele darauf ab, Bedingungen zu schaffen, um das Niveau des bilateralen Handels zwischen den beiden Staaten zu erhöhen und werde nach dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der EU in Kraft treten.

„Wir legen jetzt den Grundstein und haben eine Arbeitsgruppe für das geplante Abkommen geschaffen, die sich bereits zweimal getroffen hat. Ich denke, die Arbeit dieser Gruppe wird sich in der zweiten Hälfte dieses Jahres intensivieren“, sagte Chilcott auf einer Pressekonferenz am gestrigen Freitag.

Begleitet von hochrangigen Regierungsvertretern stattete der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in der vergangenen Woche London einen dreitägigen Staatsbesuch ab und traf dabei Königin Elisabeth II. und Premierministerin Theresa May. Chilcott bezeichnete die bilateralen Treffen als „erfolgreich und produktiv“ und im Einklang mit dem strategischen Charakter der Beziehungen zwischen Ankara und London.

Das Vereinigte Königreich wird am 30. März 2019 aus der EU austreten, was beide Länder in Bezug auf ihre Beziehungen zu Kontinentaleuropa in eine recht ähnliche Lage bringen wird. Die Türkei und Großbritannien haben seit der Brexit-Entscheidung in einem Referendum im Jahr 2016 hochrangige politische Gespräche aufgenommen, in denen auch Möglichkeiten diskutiert wurden, die Auswirkungen von Brexit auf das bilaterale Handelsvolumen von 16 Milliarden Dollar zu minimieren.

Ein irreversibler Prozess würde mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU in Gang gesetzt: „Was für die Türkei wichtig ist, ist die Tatsache, dass das Vereinigte Königreich unser zweitgrößter Partner bezüglich unserer Exporte innerhalb der EU und auf der ganzen Welt ist“, sagte der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci bei einem Besuch Großbritanniens im März vergangenen Jahres.

Erhöhung des Handelsvolumens auf 20 Milliarden US-Dollar

Wie Erdogan bei einem Besuch der britischen Premierministerin May im Januar letzten Jahres in Istanbul angekündigt hatte, planen London und Ankara, das Handelsvolumen  auf 20 Milliarden US-Dollar zu erhöhen.

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