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Präsidenten Serbiens und Kosovos kündigen Zusammenarbeit an

Die Präsidenten von Serbien und Kosovo, Aleksandar Vučić und Hashim Thaci, sagten am gestrigen Mittwoch, dass die Zusammenarbeit zur Stabilisierung der Situation im Kosovo für beide Seiten von entscheidender Bedeutung sei.

(Archivfoto: AA)
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Belgrad (nex) – Die Präsidenten von Serbien und Kosovo, Aleksandar Vučić und Hashim Thaci, sagten am gestrigen Mittwoch, dass die Zusammenarbeit zur Stabilisierung der Situation im Kosovo für beide Seiten von entscheidender Bedeutung sei.

Der kosovoserbische Politiker Oliver Ivanovic wurde am Dienstag vor seinem Büro in der Stadt Mitrovica im Norden des Kosovo ermordet. Die beiden Staatsführer wiesen in einem Telefongespräch darauf hin, dass der Dialog zwischen Serben und Albanern entscheidend sei.

Laut einer Erklärung des Kabinetts des serbischen Präsidenten waren sich die Staats- und Regierungschefs einig, dass die Festnahme der Täter dieses Verbrechens „von zentraler Bedeutung für die Erhaltung des Friedens und des Vertrauens unter den Menschen ist“.

Nach dem Angriff verließ die serbische Delegation die Normalisierungsgespräche mit Pristina in Brüssel und kehrte in das Land zurück.

Vucic bat Thaci, die Beteiligung der serbischen Behörden an der Untersuchung des Mordes anzunehmen.

Thaci gab in einem Facebook-Post bekannt, dass er die Ermittler aufgefordert habe, eine gründliche Untersuchung des Mordes vorzuehmen.

https://www.facebook.com/HashimThaciOfficial/posts/1784255308311487

Er fügte hinzu, dass die Behörden im Kosovo „bereit sind zu kooperieren und jede Hilfe in Übereinstimmung mit der Gesetzgebung zu akzeptieren“.

Der 64-jährige Ivanovic war ein Schlüsselpolitiker im serbisch dominierten nördlichen Kosovo, einer ehemaligen serbischen Provinz.

Er hatte im Kosovo-Krieg serbische paramilitärische Gruppen kommandiert und war 2016 wegen Verbrechen gegen albanische Zivilisten während des Krieges zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof hob die Entscheidung im Jahr 2017 auf und ordnete ein neues Verfahren an.

Der Kosovo ist eine ehemalige serbische Provinz mit circa 1,8 Millionen Einwohnern, von denen 90 Prozent Kosovo-Albaner sind.

Der Kosovo erklärte am 17. Februar 2008 seine Unabhängigkeit und wurde von über 100 Ländern anerkannt wie beispielsweise den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und der Türkei. Serbien, Russland und China befinden sich unter den Staaten, die das Land noch nicht anerkannt haben.

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