Start Panorama Ausland Jazz-Krise Als Afroamerikaner die türkische Botschaft durch den Hintereingang betreten sollten

Jazz-Krise
Als Afroamerikaner die türkische Botschaft durch den Hintereingang betreten sollten

Als die türkische Botschaft in Washington in den 1950er Jahren Afroamerikaner zu einem gesellschaftlichen Ereignis einlud, löste dies eine diplomatische Krise zwischen Ankara und Washington aus.

Maryland, 1941. Ahmet Ertegun (links), sein Bruder Nesuhi (zweiter von rechts) und Duke Ellington (zweiter von links). (Foto: William P Gottlieb Collection/Library of Congress)
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Washington (nex) – Als die türkische Botschaft in Washington in den 1950er Jahren Afroamerikaner zu einem gesellschaftlichen Ereignis einlud, löste dies eine diplomatische Krise zwischen Ankara und Washington aus.

Der US-Senat warnte die Türkei vor einem Treffen und das State Department riet den türkischen Diplomaten, die afroamerikanischen Gäste nur durch den Hintereingang hineinzulassen. Die Türken weigerten sich jedoch.

Der damalige türkische Botschafter Munir Ertegün antwortete, dass alle Gäste der Türkei gleichberechtigt durch die Haustür eintreten würden. Die Polizei von Maryland verhaftete daraufhin den Sohn des Botschafters, Ahmet Ertegün, wegen Verletzung der Segregationsgesetze in Annapolis.

Die türkische Botschaft in DC begann in den 1950er Jahren, Jazz-Konzerte zu veranstalten, weil der National Press Club sich geweigert hatte, die vom Sohn des türkischen Botschafters Ahmet Ertegün organisierten Veranstaltungen zuzulassen, da sie auch für Afroamerikaner offen waren.

Ahmet Ertegün ist Begründer des einflussreichen Jazz- und Soul-Labels Atlantic Record.

(Foto: Screenshot)

Ragip Soylu via Twitter