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Türkei
Geophysiker warnt vor größerem Erdbeben in Izmir

Ein Erdbeben mit einer Stärke von 4,8 erschütterte am Montagmorgen die Ägäisprovinz İzmir. Das Zentrum des Bebens war Foça, etwa 70 km von der Milllionenmetropole entfernt. Aber auch in Izmirs Stadtzentrum und im Landkreis Karaburun seien Erschütterungen zu spüren gewesen,

(Archivfoto: pixa)
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Izmir (nex) – Ein Erdbeben mit einer Stärke von 4,8 erschütterte am Montagmorgen die Ägäisprovinz İzmir. Das Zentrum des Bebens war das etwa 70 km von der Milllionenmetropole entfernte Foça. Aber auch in Izmirs Stadtzentrum und im Landkreis Karaburun seien Erschütterungen zu spüren gewesen, so der türkische Katastrophenschutz AFAD.

Das Beben habe sich um 8:13 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von rund 11 Kilometern ereignet, teilte AFAD weiter mit. Nach ersten Berichten gab es keine Schäden oder Verletzte.

Der türkische Geophysiker Prof. Dr. Övgün Ahmet Ercan warnte in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender CNN Türk vor einem viel größeren Beben, welches die westtürkische Stadt in naher Zukunft treffen könnte. Ercan sagte, dass das heutige Erdbeben ein Vorbeben zu einem wesentlich größeren Erdbeben in der Region sein könnte. Der Geophysiker warnte vor nicht erdbebensicheren Bauten.

Erdbebenforscher warnen zudem immer wieder vor einem Mega-Erdbeben, das in Zukunft Istanbul heimsuchen werde.

Der französische Geophysiker Xavier Le Pichon, ein Forscher, der sich in den letzten 16 Jahren auf die Störungszone des Marmara-Meers konzentriert hat, warnte in Gesprächen mit türkischen Medien vor einem potenziellen Erdbeben mit einer Stärke von 7.6, das langsam auf Istanbul zukommen könnte.

Auf Grund politischer Unruhen und regionaler Konflikte wird es nicht weiter wahrgenommen, aber das Erdbeben wird eine Wirkung auf Istanbul haben und es kommt näher”, erklärte der Forscher. Le Pichon bezieht sich in seiner Analyse auf Datenmaterial, das ihm das französische Forschungsschiff Le Suroit 2016 überlassen hatte. Das Schiff war 1999 nach dem Erdbeben von Gölcük in die Türkei gekommen.

“Le Suroit hatte 2016 einen Artikel veröffentlicht, in dem es um die Entdeckung eines potenziellen Erdbebens ging”, so Le Pichon. “Die Marmara-Störungslinie, die ein Erdbeben herbeiführen wird, wird von türkischen Seismologen als ein einheitliches, durchlaufendes Blattverschiebungssystem beschrieben.”

Le Pichon erklärt, man habe 1999 bemerkt, wir die nordanatolische Störungslinie sich der Provinz Marmara genähert und auf ein einheitliche Linie zugelaufen sei.
“Wir beobachteten, dass die Geschwindigkeit der Fortbewegung bei 20 Millimetern jährlich liegt und fanden heraus, dass der letzte Riss in dieser Linie nach zwei größeren Erdbeben des Jahres 1766 in Istanbul aufgetreten war. Wir haben auch herausgefunden, dass es in den nächsten 30 Jahren ein Erdbeben der Stärke 7.6 geben wird”, warnte der Forscher.