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Türkischer Justizminister: Fetullah Gülen plant Flucht nach Südamerika

Der türkische Justizminister Bekir Bozdag ist im Vorfeld des für den vom 15. bis zum 16. Mai angesetzten US-Besuchs des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in die USA gereist, um neue Beweise gegen den in US-Exil lebenden Prediger und Anführer des Gülen-Netzwerks FETÖ, Fetullah Gülen, vorzulegen.

(Foto: AA)
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Ankara (nex) – Der türkische Justizminister Bekir Bozdag ist im Vorfeld des für den vom 15. bis zum 16. Mai angesetzten US-Besuchs des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in die USA gereist, um neue Beweise gegen den in US-Exil lebenden Prediger und Anführer des Gülen-Netzwerks FETÖ, Fetullah Gülen, vorzulegen. Die Türkei wirft Gülen vor, der Drahtzieher hinter dem vereitelten Putschversuch vom 15. Juli 2016 gewesen zu sein.

Die neuen Beweismittel wiesen nach einer Meldung der englischsprachigen Tageszeitung Daily Sabah darauf hin, dass der Anführer des Gülen-Netzwerks Vorbereitungen treffe, entweder nach Brasilien oder nach Argentinien zu fliehen, wohin er dann sein Netzwerk verlegen wolle.

Der türkische Justizminister kam am vergangenen Montag mit seinem US-Amtskollegen Jeff Sessions zusammen. Bei dem Treffen sei auch der Auslieferungsantrag und die vorläufige Festnahme des FETÖ-Chefs erörtert worden.

In den von der Staatsanwaltschaft Ankara vorbereiteten Dossiers, die Bozdag Sessions vorgelegt habe, weise die Türkei nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Daily Sabah auf das Auslieferungsabkommen von 1979 hin. „Gemäß Artikel 15 des Abkommens beantragen wir zur Sicherung von Beweismitteln im Zusammenhang mit dem Putschversuch die Durchsuchung von Gülens Wohnung und Arbeitsplatz.“

Darüber hinaus enthalte der Sessions vorgelegte Auslieferungsantrag die nachrichtendienstlich ermittelte Information über „Gülens Antrag auf Asyl in Brasilien oder Argentinien“ und dass das Netzwerk des Predigers die Gründung von Stiftungen und Organisationen in dem Land vorbereite.

Weiter heißt es in dem Dossier: „Nachdem der Putschversuch vereitelt wurde, geriet Gülen, der die Durchführung angeordnet hatte, in Panik und schmiedet seitdem Pläne für eine Flucht aus den USA. Es ist [aus nachrichtendienstlichen Berichten] bekannt, dass er dabei nach Ländern Ausschau hält, die kein Auslieferungsabkommen mit der Türkei haben, oder die ihn als Flüchtling aufnehmen würden.“

Des Weiteren werden in dem Dossier Gülens sechs größte kriminelle Aktivitäten aufgelistet. Diese sind: Versuchter Mord an Präsident Erdogan, die Absicht des Sturzes der Verfassungsordnung, Versuchte Zerstörung des Parlaments und Hinderung der Parlamentsabgeordneten an der Ausübung ihrer Arbeit, Versuchte Eliminierung der türkischen Republik und die Gründung und Verwaltung einer bewaffneten Terrorgruppe. Die Akte enthält auch die über fünf Seiten gehenden Geständnisse von anonymen Zeugen mit Verbindungen zur FETÖ.

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