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Kampf gegen den Terror
Erdogan: Dialog mit PKK kann beginnen

Erdogan, der bei einem Referendumsauftritt eine Rede hielt, erklärte, dass die PKK sich ein Beispiel an der Entscheidung der bewaffneten Organisation ETA nehmen solle, die nach ihrem 40-jährigen Kampf um Unabhängigkeit in Spanien und Frankreich ihre Waffen aufgegeben habe.

(Archivfoto: AA)
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Ankara (nex) – Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan lässt die Tür für einen Dialog mit der PKK unter der Bedingung ihrer vollständigen Entwaffnung offen.

Erdogan, der bei einem Referendumsauftritt eine Rede hielt, erklärte, dass die PKK sich ein Beispiel an der Entscheidung der bewaffneten Organisation ETA nehmen solle, die nach ihrem 40-jährigen Kampf um Unabhängigkeit in Spanien und Frankreich ihre Waffen aufgegeben hat.

„Wie die ETA, die, wie Sie wissen, vor Kurzem ihre Waffen aufgegeben hat, muss auch die PKK alle ihre Waffen aufgeben, und die Lager und die Koordinaten dieser Waffen angeben“, betonte Erdogan und fügte hinzu:

„Aber zu glauben, dass ihr eure Waffen behalten und euch trotzdem an den Verhandlungstisch setzen könnt, das geht nicht.“

Türkische Sicherheitskräfte haben laut Erdogan in den vergangenen 20 Monaten mehr als 10.000 Terroristen neutralisiert.

Die ETA ist eine in den späten 1950-ern während der Franco-Diktatur gegründete Separatistengruppe, die die Errichtung eines unabhängigen Baskenstaates in Nordspanien und Südfrankreich zum Ziel hatte.

Die im Jahre 1974 in Ankara gegründete PKK begann 1984 mit ihren Terroranschlägen. Sie setzen ihren bewaffneten Kampf und ihre Gewaltakte fort, die bislang mehr als 40.000 Menschenleben gefordert haben.

Im Juli 2015 hatte die KCK (Union der Gemeinschaften Kurdistans) – die Verwaltungsorganisation der PKK – den zweieinhalbjährigen Waffenstillstand mit dem türkischen Staat einseitig beendet und ihre Terroraktivitäten wiederaufgenommen.

Die überwiegend prokurdische Demokratische Partei der Völker (HDP) mit Verbindungen zur Terrororganisation PKK hat in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die PKK die Gespräche mit der türkischen Regierung gerne wiederaufnehmen möchte, nachdem sie schwere Verluste erleiden musste und die erwartete Unterstützung von den Menschen in der Osttürkei nicht erhielt.

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