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Rüstungstechnologie in der Türkei
Türkei: Bewaffnete Bayraktar-Drohne schon bald reif für die Massenproduktion

Der türkische Generalstabschef Hulusi Akar hält die in der Türkei hergestellten Bayraktar-Drohnen schon bald für tauglich für die Massenproduktion. Auch die Entwicklungen hinsichtlich der eigenständigen Kampfhubschrauber- und Panzerprojekte seien viel versprechend.

(Foto: Daily Sabah)
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Ankara (nex) – Nachdem alle Versuche und Testreihen erfolgreich verlaufen waren, sind die im eigenen Land produzierten türkischen bewaffneten Drohnen bereit für ihren Markteintritt und den Gebrauch durch Sicherheitskräfte, insbesondere in der Terrorbekämpfung.

Der Kommandant der türkischen Streitkräfte, Gen. Hulusi Akar, kündigte eine baldige Massenproduktion im eigenen Land hergestellter bewaffneter Drohnen an mit dem Ziel, die Stärke der Türkei im Kampf gegen den Terrorismus zu festigen.

Auf einem Treffen des Ministerrates unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Beştepe/Ankara gehörten der Kampf gegen den Terror ebenso wie aktuelle Projekte, etwa die heimische Herstellung von Drohnen und Helikoptern, zu den wichtigsten Themen, die diskutiert wurden.


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Akar skizzierte dem Ministerrat einen ungefähren Fahrplan bis zur Fertigstellung der Projekte und Ideen zur Stärkung der Streitkräfte.

Die im eigenen Land hergestellte Drohne wurde entsprechend auch von zwei türkischen Firmenkonglomeraten gebaut, der Bayraktar-Gruppe und der Zorlu-Gruppe. Akar bezeichnete die Tests der bewaffneten Drohnen als Erfolg und fügte hinzu, dass mit dem Abschluss der Testreihen zu Sicht und Manövrierfähigkeit die bewaffneten Drohnen schon bald in die Massenproduktion gehen und systematisch in die reguläre Ausstattung der Armee integriert werden könnten.

Akar zufolge seien die Drohnen in der Lage, mit hoher Effizienz und selbst unter schlechten Witterungsbedingungen zu arbeiten. Damit seien die türkischen Drohnen sogar qualitativ noch besser als die in den USA produzierten. Außerdem unterrichtete der Generalstabschef den Ministerrat über den Stand der Entwicklungen hinsichtlich des türkischen Kampfhubschraubers T129 und des Fırtına-Panzers.


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Im April schoss das in der Türkei gefertigte unbemannte Luftfahrzeug (UAV) „Bayraktar“, das zusammen mit dem Hersteller Kale-Baykar hergestellt worden war, sein erstes mit einem Sprengkopf bestücktes Projektil an intelligenter Munition im Zuge eines Tests auf einem Gelände in der Nähe von Konya ab.

Die von Roketsan gefertigte Munition erreichte das anvisierte Ziel. Der Staatssekretär für die Verteidigungsindustrie, İsmail Demir, präsentierte stolz die Bilder des Tests auf seinem Twitter-Account und sprach von einem „Start-Ziel-Sieg“.

Mit den derzeitigen Tests der mit Waffen bestückten Drohne ist die „Qualifikationsphase“ zu Ende. Über die nächsten Monate hinweg soll bereits die Planung für die Nutzung der Bayraktar-Drohnen durch die türkischen Streitkräfte beginnen, sobald alle vorgeschriebenen Tests durchgeführt worden waren. Im Rahmen der laufenden Testreihe sollen die Drohnen fähig gemacht werden, Munition zu tragen und zu verwenden.

Sowohl Munition des Typs MAM-L als auch jene des Typs MAM-C, die beide von Roketsan für die Drohnenplattform entwickelt wurden, wiegt 22,5 Kilogramm. Die mit dem Sprengkopf gelenkte Munition, die zehn Kilogramm wiegt, kann ein Ziel aus acht Kilometern Entfernung treffen.

In Reaktion auf die Raketenangriffe der Terrormiliz IS (Daesh) auf das südtürkische Kilis bestellte die Türkei bewaffnete Predator-Drohnen aus den USA. Sobald die Entwicklung der Bayraktar-Drohnen abgeschlossen ist, sollen diese als Waffensysteme in der betreffenden Region zum Einsatz kommen.

Hält der Erfolg in der Türkei an und erweist sich die im eigenen Land hergestellte Rüstungstechnologie weiterhin als schlagkräftig, möchte Hersteller Zorlu die Rüstungsgüter auch auf den Exportmärkten anbieten. Dabei will man das Einvernehmen mit dem Partner im Bereich der Software und Hardware für die Drohnen, der Vestel-Gruppe, suchen.