Istanbul – Die ersten Zahlen kommen rein – Wahlbeteiligung wohl historisch hoch, bei über 93 Prozent.
Die ersten Ergebnisse der türkischen Präsidentschaftswahlen vom Sonntag zeigen, dass Präsident Tayyip Erdogan mit 52,19 Prozent der Stimmen deutlich vor dem Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu mit 41,93 Prozent liegt.
Fast drei Stunden nach Schließung der Wahllokale im ganzen Land werden die Stimmen immer noch ausgezählt. Es wurden bisher 49,59 Prozent der Stimmen ausgezählt.
Vor dem AKP-Hauptquartier in Istanbul begannen Medienberichten zufolg bereits erste Feierlichkeiten.
„Es ist nicht zu erwarten, dass sich der Prozentsatz der Stimmen, die jeder Kandidat erhalten hat, nach der Auszählung von 30 Prozent der Stimmen noch stark verändern wird. Die AKP hat bereits mit den Vorbereitungen begonnen, die normalerweise vor der Siegesrede stattfinden“, so Amer Lafi von Al Jazeera.
Kilicdaroglu sagte jedoch, dass er Führung liege. Der oppositionelle Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu, verwies auf Manipulationen bei der Bekanntgabe der ersten Ergebnisse früherer Wahlen und sagte im Fernsehen, dass niemand die ersten Ergebnisse der staatlichen Agentur Anadolu beachten sollte.
Meinungsumfragen vor der Wahl hatten Kilicdaroglu, der ein Sechs-Parteien-Bündnis anführt, einen leichten Vorsprung bescheinigt. Zwei Umfragen vom Freitag zeigten, dass er über der für einen Gesamtsieg erforderlichen 50 %-Hürde liegt. Sollte keiner der beiden Kandidaten mehr als 50 % der Stimmen erhalten, wird am 28. Mai eine Stichwahl stattfinden.
Die Wahlen, bei denen auch das Parlament gewählt wird, werden in den westlichen Hauptstädten, im Nahen Osten, in der NATO und in Moskau mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.