Sanaa (nex) – Der Jemen fordert mehr humanitäre Hilfe und Schutz aus der Türkei.
„Im Jemen besteht ein dringender Bedarf an humanitärer Hilfe. Die Menschen in unserem Land fällen jetzt Bäume und essen sie. Wir rufen alle Wohltäter in der Türkei dringend auf zu helfen, auch wenn dadurch im Jemen nur eine Person gerettet wird. Besonders gratulieren und danken möchten wir dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, der es für uns ermöglichte, in der Türkei Spenden zu sammeln“, so der Unterstaatssekretär des jemenitischen Ministeriums für lokale Verwaltung, Hasan Alsoudi. im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu (AA).
Erdogan interessiere sich ernsthaft für die Probleme der Muslime.
Die katastrophale humanitäre Notlage in Jemen verschlechtert sich zunehmend. 22 Millionen Menschen sind dringend auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. Über vier Millionen Menschen sind vertrieben worden und zehntausende kamen bei den Luftangriffen Saudi-Arabiens ums Leben. Die seit 2014 andauernde saudische Militäroffensive gegen die Huthi-Rebellen hat das Land ins Chaos gestürzt.
Um die humanitären Notlage abzumildern wurde Seitens der türkischen Religionsbehörde Diyanet und der Turkiye Diyanet Foundation (TDV) eine Spendenkampagne ins Leben gerufen um Geld und Sachspenden für Jemen zu sammeln.
„Wir hätten der Situation in Jemen nicht Tatenlos zusehen können. Unser Volk ist stets an der Seite der Hilfsbedürftigen und Unterdrückten gewesen.“ sagte der TDV Vorsitzende Ali Erbas. Es seien bereits Geld und Sachspenden im Wert von 8,5 Millionen Lira nach Jemen geschickt worden, mit dieser neuen Spendenaktion sei man sich sicher noch mehr Spenden einsammeln zu können.
„Die größte humanitäre Katastrophe der Welt“
Der Jemenkonflikt hat sich zur größten humanitären Katastrophe weltweit entwickelt. 22 Millionen Jemeniten sind betroffen. Zwei Millionen Vertriebene, eine Million Rückkehrer, 280.000 Flüchtlinge und Asylsuchende kämpfen derzeit ums Überleben.
Der Jemen befindet sich seit Ende 2014 in einem Bürgerkrieg. Die Huthis und ihre Verbündeten brachten damals die Hauptstadt Sanaa sowie andere Teile des Landes unter ihre Kontrolle. Sie zwangen Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi und seine von Saudi-Arabien gestützte Regierung, nach Riad zu fliehen.
Im März 2015 starteten Saudi-Arabien und seine Verbündeten eine massive Militäroffensive im Jemen mit dem Ziel, die von den Huthis eingenommenen Gebiete zurückzuerobern und Hadis angeschlagene pro-saudische Regierung wieder einzusetzen.
Die Situation verschlechterte sich, als Saudi-Arabien im vergangenen Jahr die Grenzen schloss. Die Grenzschließung hat dazu geführt, dass die Auslieferung von Hilfsgütern nahezu zum Erliegen gekommen ist. Die Vereinten Nationen hatten Saudi-Arabien mehrmals aufgefordert, die anhaltende Blockade der Seehäfen des Jemen sofort zu beenden.