Seoul (nex) – Der deutsche CEO der VW-Tochter Audi VW Korea (AVK) Johannes Thammer ist nach Deutschland geflohen und widersetzte sich somit seinem Gerichtsverfahren, worin er sich den Vorwürfen der Abgasmanipulation bei Diesel-Fahrzeugen in Korea verantworten sollte. Seine Anhörung hätte am Mittwoch im Bezirksgericht von Seoul Central stattfinden sollen.
Er wurde angeklagt für den Konzern 15 verschiedene Modelle der 120.000 manipulierten Diesel-Fahrzeuge zwischen 2008 und 2015 nach Korea importiert zu haben.
AVK-Vizepräsident Jung Jae-Kyun, der als Vertretung für Thammer vor Gericht erschien, ließ ausrichten, dass es für Ihn „aus gesundheitlichen Gründen schwierig sei nach Korea zurückzukehren und am Prozess teilzunehmen.“.
Laut dessen Vizepräsidenten verließ Thammer Korea am 5. Juni für eine „Geschäftsreise“ nach Deutschland und hätte nach 4 Tage wieder erscheinen sollen. Jedoch gab es angeblich „plötzliche Verzögerungen im Zeitplan für dessen Rückkehr“.
Thammer wird mit Ende diesen Monats als AVK-CEO zurücktreten und eine neue Position in der Konzernzentrale in Wolfsburg annehmen. Nach dessen Weigerung an den Verhandlungen weiterhin teilzunehmen, haben bereits dessen Anwälte ihre Mandate abgegeben.
Die Staatsanwaltschaft gab bekannt, dass für Thammer ein Ausreiseverbot während der Untersuchungen verhängt, diese jedoch bei Erhebung der Anklage wieder aufgehoben wurde.
Obwohl die Staatsanwälte die Zusammenarbeit mit den deutschen Ermittlern in Erwägung ziehen, sehen Rechtsexperten es eher als Unwahrscheinlich, dass Thammer bald wieder nach Korea zurückkehren wird.
Obwohl die Staatsanwälte die Zusammenarbeit mit den deutschen Ermittlern in Erwägung ziehen, sehen Rechtsexperten es eher als Unwahrscheinlich, dass Thammer bald wieder nach Korea zurückkehren wird.
Mit der Abwesenheit des Hauptangeklagten im koreanischen „Dieselgate“-Verfahren, könnte der Fall unvollendet bleiben.
Die Abgasmanipulationen und die Flucht Thammers haben jedoch in Korea einen bleibenden Imageschaden verursacht und dürften es für Volkswagen in Zukunft schwierig machen den Verkauf ihrer PKWs wieder aufzunehmen.
Die Abgasmanipulationen und die Flucht Thammers haben jedoch in Korea einen bleibenden Imageschaden verursacht und dürften es für Volkswagen in Zukunft schwierig machen den Verkauf ihrer PKWs wieder aufzunehmen.
Fast zeitgleich bat der VW-Konzern die koreanische Regierung darum, den Vertrieb des VW Tiguan und weiterer Modelle wieder aufnehmen zu dürfen, nachdem im Jahr 2016 der Verkauf fast aller PKW-Modelle des deutschen Konzerns in dem Land verboten und die Zulassungslizenzen zahlreicher bereits verkaufter Fahrzeuge zurückgezogen wurden. Zusätzlich erhielt der VW-Konzern eine Strafe von umgerechnet 14,3 Millionen Euro.
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