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Papst Leo XIV: Der erste Papst aus den USA

Mit seiner Wahl beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Vatikans – und vielleicht auch in der Beziehung zwischen Christentum und Islam.

Robert Francis Prevost, Papst Leo XIV (Foto: Vatikan Media)
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Von Henriette Wild

Weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle, Glockenläuten über dem Petersplatz und der feierliche Ruf „Habemus Papam“:
Die katholische Kirche hat einen neuen Papst. Der US-amerikanische Kardinal Robert Francis Prevost wurde am Abend zum 267. Papst gewählt und trägt fortan den Namen Leo XIV.

Mit seiner Wahl beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte des Vatikans – und vielleicht auch in der Beziehung zwischen Christentum und Islam.

Sein erster öffentlicher Auftritt als Papst Leo XIV. war schlicht, aber bedeutsam: „Der Friede sei mit euch allen“, rief er den Gläubigen zu. Besonders ein Satz ließ aufhorchen: „Es ist wichtig, Brücken zu bauen.“

Der erste Papst aus den USA

Robert Prevost wurde 1955 in Chicago geboren, trat dem Augustinerorden bei und wirkte lange Jahre als Missionar in Peru. Unter Papst Franziskus leitete er die einflussreiche Behörde für Bischofsernennungen im Vatikan. Seine internationale Erfahrung, seine seelsorgerische Bodenständigkeit und sein Ruf als Vermittler haben ihm bei der Papstwahl offenbar das Vertrauen der Kardinäle gesichert.

Ein Zeichen für Dialog und Versöhnung

Diese Worte dürften weit über die katholische Kirche hinaus Gehör finden. In einer Zeit religiöser Spannungen, wachsender Intoleranz und globaler Herausforderungen sendet Leo XIV. ein Signal der Öffnung. Seine Aussage gilt als klare Fortsetzung des Weges seines Vorgängers Franziskus – und könnte insbesondere für die Beziehung zum Islam bedeutsam sein.

Schon Papst Franziskus hatte wiederholt mit muslimischen Führern den Dialog gesucht, Friedensbotschaften formuliert und die gemeinsamen Werte betont. Papst Leo XIV. scheint diese Brücke nicht nur erhalten, sondern womöglich sogar verbreitern zu wollen.

Bedeutung für die Muslime der Welt

Die Wahl eines US-Amerikaners zum Papst – noch dazu eines mit missionarischer und multikultureller Erfahrung – könnte auch für die islamische Welt als Chance gesehen werden:

Der interreligiöse Dialog könnte intensiviert werden – mit mehr gemeinsamen Projekten, Friedensinitiativen und offenen Begegnungen.

Die Betonung gemeinsamer Werte wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit, der Glaube an den einen Gott, verbinden Christentum und Islam stärker, als es politische Debatten oft zeigen.

Ein deutliches Zeichen gegen Spaltung und Vorurteile: Papst Leo XIV. könnte sich gezielt gegen religiös motivierten Hass und Islamfeindlichkeit aussprechen – und so zur Verständigung der Religionen beitragen.

Ein Papst für eine verletzliche Welt

Die Welt blickt heute auf Rom – in einer Zeit multipler Krisen: Kriege, Klimawandel, soziale Ungleichheit und moralische Orientierungslosigkeit prägen den Alltag vieler Menschen. Dass der neue Papst seine ersten Worte dem Frieden und dem Miteinander widmete, könnte ein Hinweis darauf sein, dass er als geistlicher Führer nicht nur innerhalb der Kirche wirken, sondern global Verantwortung übernehmen möchte.

Mit Leo XIV. beginnt eine neue Ära – vielleicht eine Ära der Verständigung