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Glücksspielwerbung auf niederländischer Bildungswebseite für Grundschüler entdeckt

In Holland tauchte auf einem Online Lernportal für Grundschüler Glücksspielwerbung auf. Dieses Ereignis sorgte in ganz Europa für Aufsehen.

(Beispielfoto: pxhere)
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In Holland tauchte auf einem Online Lernportal für Grundschüler Glücksspielwerbung auf. Dieses Ereignis sorgte in ganz Europa für Aufsehen. Die zuständige Behörde der Niederlande sprach konsequent eine Verwarnung bezüglich des Betreibers der Online Glücksspiel Plattform aus.

Die KSA ist die zuständige Behörde des Landes, welche sich in Holland mit der Regulierung hinsichtlich des Online Glücksspiels befasst. Der Kansspelautoriteit (KSA) wurde vor kurzem ein Fall gemeldet, welcher als besonders besorgniserregend gilt. Auf einer Lern Webseite für Grundschüler wurde Werbematerial des 711 Online Casinos gesichtet.

Die KSA verwarnte den Anbieter prompt und plant weitere Maßnahmen. Doch wie ist es möglich, dass Werbung für Online Glücksspielangebote auf einer Webseite geschaltet werden konnte, welche sich auf den Aspekt der Bildung von Grundschülern spezialisiert hat?

Die Technik hinter den Filtermechaniken in der Kritik

Die betroffene Online Lernplattform trägt in diesem Fall nur einen Teil der Schuld. Das Portal verließ sich zum Zeitpunkt des Vorfalls, wie viele andere Online Portale der unterschiedlichsten Kategorien, auf einen Drittanbieter, in Hinsicht auf Schaltung von Werbung. Diese Drittanbieter nutzen Mechanismen, um Werbung auf eine Weise zu filtern, welche adäquat zum Inhalt des Online Portals passt.

Die freien Flächen, welche zu Werbezwecken eingesetzt werden, können durch die verschiedensten Anbieter ersteigert werden. Der Filter, welcher durch den Drittanbieter angewendet wurde, erwies sich in diesem Fall jedoch als fehlerhaft.

So wird iGaming Marketing perfekt umgesetzt

Um ein positives Beispiel anzuführen, welches zeigt, auf welche Weise das Marketing im Bereich Online Glücksspiel ablaufen sollte, muss das Golden Panda Casino in die Diskussion eingebracht werden. Der Anbieter ist dafür bekannt, Werbung so anzupassen, dass diese sich vornehmlich an eine erwachsene Zielgruppe richtet.

Zudem setzt Golden Panda auf Mechanismen hinsichtlich der Filterung, welche gewährleisten, dass Werbung bezüglich der Plattform unter keinen Umständen auf Online Portalen landet, welche von Minderjährigen genutzt werden.

Obendrein wird das Thema Jugendschutz großgeschrieben, denn wer bei Golden Panda spielen möchte, muss zuerst nachweisen, dass er volljährig ist. Ausgefeilte und moderne Technologien hinsichtlich der Verifikation stellen dies sicher.

Viele weitere Online Casino Plattformen arbeiten vergleichsweise sauber, wenn es darum geht, Werbung zu schalten und die Jugend zu schützen.

Wen trifft die Schuld hinsichtlich dieses Vorfalls?

Dem 711 Online Casino kann eine Teilschuld an diesem empörenden Vorfall zugesprochen werden. Zwar ist das 711 Online Casino nicht für die Platzierung der Werbung verantwortlich, da diese durch einen Drittanbieter stattfand, jedoch ist das 711 Online Casino dazu verpflichtet stets zu prüfen, auf welchen Online Portalen die Werbung landet.

Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass der Betreiber versuchte, den Vorfall zu verschleiern, denn beim KSA der Niederlande ging keine Meldung hinsichtlich des Sachverhalts seitens des 711 Online Casinos ein.

Laut dem Betreiber des 711 Online Casinos wurde auf eine fragwürdige Weise reagiert. Anstatt die Behörden auf direktem Wege hinsichtlich des Vorfalls zu informieren, sperrte der Betreiber den Drittanbieter.

Das Online Casino steht damit im Kreuzfeuer des KSA, denn die Meldepflicht eines solchen Vorfalls wurde wissentlich versäumt. Das KSA verwarnte daraufhin das 711 Online Casino. Im Hinblick auf die Schaltung von Werbung möchte das KSA in Zukunft noch strikter vorgehen und neue Mechanismen und Regulierungen einsetzen.

Blacklisting und weitere technische Maßnahmen zur Überwachung von Online Casino Werbung

Nicht nur Betreiber von Online Casino Portalen und weiteren Plattformen, die sich an ein erwachsenes Publikum richten, haben Möglichkeiten, einem solchen alarmierenden Vorfall vorzubeugen.

  • Die heutige Technik ermöglicht es auf einfache Weise, Inhalte auf eine sogenannte Blacklist zu setzen. Auf diese Weise können Anbieter bestimmte Branchen und Themen spezifisch von der Präsenz auf deren Online Portalen ausschließen.
  • Seriöse Anbieter des iGamings müssen dafür sorgen, dass stets eine genaue Überprüfung stattfindet, wenn es um die Platzierung von Werbung durch Drittanbieter geht.
  • Die Forderungen des Verbraucherschutzes, Online Glücksspielwerbung noch stärker zu überwachen, sollte hinsichtlich dieses Vorfalls überdacht werden.
  • Politik und Behörden müssen an einem Strang ziehen, um Lösungsansätze zu finden, welche realistisch umzusetzen sind und Spielern sowie Betreibern gleichzeitig zugutekommen.

Der Jugendschutz muss im Vordergrund stehen

Kinder und Jugendliche befinden sich in einer Entwicklungsphase. Gerade aus diesem Grund ist es wichtig, diese Zielgruppe von Werbung hinsichtlich des Online Glücksspiels fernzuhalten. Kinder und Jugendliche sind sehr anfällig, wenn es darum geht, auf bunte visuelle Reize zu reagieren. Besonders das Versprechen von Online Casino Anbietern, hohe Geldgewinne erlangen zu können, stellt eine große Gefahr dar.

Das BZgA aus Deutschland ist besorgt. Kinder und Jugendliche, welche sehr früh mit dem Thema Glücksspiel in Berührung kommen, laufen Gefahr, im späteren Leben eine Glücksspielsucht zu entwickeln. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wurde bereits 2023 festgestellt, dass 7 % dieser Zielgruppe schon einmal an einem Online Glücksspielangebot teilgenommen haben.

Die niederländische KSA setzt ein klares Signal für die EU

Durch die Verwarnung, welche durch die KSA gegenüber dem 711 Online Casino ausgesprochen wurde, konnte ein Grundstein gesetzt werden, an welchem sich weitere EU Länder hinsichtlich der Überwachung von Online Casino Werbung orientieren sollten. Ob der Vorsatz bestand, Kinder und Jugendliche zu werben, spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Drittanbieter, welche zur Schaltung von Werbung angeheuert werden, müssen durch die Betreiber von Online Casino Portalen stärker kontrolliert werden.

Online Marketing muss verantwortungsvoll betrieben werden

Das Online Marketing

 muss stärker überwacht werden. Nur auf diesem Wege ist es möglich, Kinder und Jugendliche vor den Gefahren zu schützen, welche mit der Suchtentwicklung verbunden sind. Dass es auch anders geht, zeigen einige seriöse Anbieter der Branche, welche ihre Stellung und Verantwortung ernst nehmen.