Im Alltag lässt sich sehr einfach übersehen, welche Materialien unsere Welt formen. Dabei sind sie die Infrastruktur, die unseren Alltag zusammenhält und uns den ein oder anderen Prozess erleichtert. Zu diesen Materialien gehört der Automatenstahl, ein Stahl, der besonders der automatisierten und hochpräzisen Bearbeitung dient.
Deshalb wird er vor allem in der Automobilbranche, aber auch im Maschinenbau und der Industrie der Elektrotechnik eingesetzt. In diesem Rahmen beeinflusst der Automatenstahl auch das wirtschaftliche Wachstum der Länder, in denen es eingesetzt wird, und die Politik beeinflusst wiederum die Verwendung des Automatenstahls. Was das für Deutschland und die deutsche Fertigung bedeutet, erklären wir hier.
Automatenstahl in der Massenproduktion
Das Material Automatenstahl verfügt über eine hohe Zerspanbarkeit und ist deshalb besonders günstig in der Massenproduktion. Günstig herstellbar und sehr präzise unterstützt es zum Beispiel die deutsche Automobilbranche. Tatsächlich ist Stahl ein guter Indikator dafür, wie leistungsfähig die Wirtschaft eines Landes ist.
Zu den aktuellen Marktführern gehören Deutschland, China und die USA, doch im Stahlmarkt herrscht viel Konkurrenz. Den Top Spot hat China inne, denn das Land ist weltweit aktuell der größte Produzent und bietet seinen Stahl zu günstigen Preisen an. Deutschland und Japan können bei diesen Preisen nicht mithalten und setzen deshalb auf Qualität. Ihre hochwertigen Spezialstähle sind in bestimmten Branchen die bessere Wahl.
Handelsabkommen und Zölle
Sowohl die Vereinigten Staaten von Amerika als auch die Europäische Union entscheiden sich zunehmend gegen chinesischen Stahl. Die EU will damit die europäischen Produzenten schützen. Doch auch auf europäischen Stahl gibt es Strafzölle, und zwar aus den USA. Deshalb müssen Hersteller aus Europa immer mehr auf alternative Märkte für den Export setzen.
Wie der Stahl den Arbeitsmarkt beeinflusst
Spannenderweise beeinflussen weltweite Veränderungen wie die Automatisierung und Digitalisierung auch die Metallverarbeitung. Viele Prozesse, die traditionell Arbeitskräfte benötigt haben, können nun mit CNC-Maschinen besetzt werden. Auch die Arbeitsplätze, für die nur wenig Fachwissen benötigt wurde, wie zum Beispiel beim Drehen und Fräsen, fallen zunehmend weg.
Dafür entstehen Positionen für Fachkräfte in der Maschinenprogrammierung, der Optimierung von Prozessen und der Qualitätssicherung. Diese Rollen sind gefragter denn je und benötigen hochqualifizierte Arbeitskräfte.
Die Klimafreundlichkeit des Automatenstahls
Mit dem zunehmenden politischen und gesellschaftlichen Druck um die Klimafreundlichkeit von Unternehmen gewinnen auch Strategien zur erhöhten Nachhaltigkeit an Bedeutung in der Stahlindustrie. Sie ist für rund 7-9% der CO2-Emissionen auf der Welt verantwortlich – eine Zahl, die viele Regierungen minimieren wollen.
Die traditionellen Hochofenprozesse, mit denen der Stahl hergestellt wird, sind eben sehr energieintensiv. Eine moderne Alternative findet sich im Elektrolichtbogenofen, der recycelten Schrott dazu verwendet, den Stahl herzustellen. Mit diesem Verfahren können etwa 50% der verwendeten Energie eingespart werden. Außerdem kann Wasserstoff als Reduktionsmittel die Emissionen langfristig weiter senken. Glücklicherweise lässt sich der Automatenstahl nahezu vollständig recyceln.
Die Zukunft des Automatenstahl
Es gilt also, die Zukunft des Automatenstahls nachhaltig zu gestalten. Schließlich bleibt der Stahl auch trotz der ständigen Veränderung der Welt ein Schlüsselmaterial für die weltweite Industrie und ein klarer Indikator dafür, wie wirtschaftlich ein Land ist. Will Deutschland weiter zu den Marktführern gehören, gilt es die Produktion weiter zu digitalisieren und automatisieren.
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