Zwischen dem Vorhaben, sich ein eigenes Haus zu kaufen und dem Moment, in dem der Kaufvertrag unterschrieben wird, stehen verschiedene Herausforderungen – unter anderem oft die Suche nach der passenden Baufinanzierung.
Heutzutage gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, von Fremdkapital im Zusammenhang mit dem Kauf einer Immobilie zu profitieren. Und sicherlich ist es unter anderem der großen Nachfrage geschuldet, dass es mittlerweile zahlreiche Unternehmen geschafft haben, Interessenten individuelle Angebote rund um spannende Finanzierungsoptionen zu liefern.
Hieraus ergibt sich unter anderem, dass es nicht zwangsläufig nötig ist, sich in jungen Jahren für den Hauskauf zu entscheiden. Aber worauf sollten diejenigen, die sich vorgenommen haben, die perfekte Baufinanzierung für ihren Bedarf zu finden, eigentlich achten? Die folgenden Abschnitte gehen auf einige der wichtigsten Themen ein, ersetzen jedoch selbstverständlich keine umfangreiche Beratung. Jede Baufinanzierung ist anders. Umso wichtiger ist es, sich mit allen relevanten Faktoren auseinanderzusetzen und im Zweifel beraten zu lassen.
Tipp Nr. 1: Eigenkapital ausfindig machen
Ein gewisser Grundstock an Eigenkapital kann dabei helfen, potenziellen Kreditgebern seriös gegenüber aufzutreten. Daher lohnt es sich unter anderem, den Beleihungsauslauf zu berechnen.
Dieser gibt Auskunft darüber, in welchem Verhältnis das Eigenkapital zu der Summe steht, die zusätzlich aufgenommen werden soll.
Gleichzeitig gilt es, zu berücksichtigen, dass es mittlerweile zahlreiche Experten gibt, die von der ehemaligen „Grundregel“ („Wer kaufen möchte, sollte mindestens 20 Prozent der Kaufsumme als Eigenkapital vorweisen können!“) abweichen. In jedem Fall gilt jedoch: Eigenkapital wird von vielen Kreditgebern als zusätzliche Sicherheit angesehen, die nicht nur das Risiko eines Zahlungsausfalls reduzieren, sondern gleichzeitig für bessere Konditionen sorgen kann.
Wer sich auf der Suche nach Eigenkapital befindet, sollte nicht nur auf seinem Sparbuch nachsehen. Auch Aktien, Lebensversicherungen und Co. werden diesem Bereich zugeordnet.
Tipp Nr. 2: Eine realistische Ratenhöhe berechnen
Die Antwort auf die Frage „Welche Ratenhöhe kann ich mir leisten?“ hilft dabei, Zahlungsschwierigkeiten und einer Verschlechterung des Lebensstils vorzubeugen. Im ersten Schritt sollten diejenigen, die sich für eine Baufinanzierung interessieren, ihre monatlichen Einnahmen und Kosten gegenüberstellen, um herauszufinden, wie hoch die Summe ist, die ihnen zum Leben bleibt, beziehungsweise wie viel sie zum Leben brauchen.
Hier lohnt es sich, nicht zu knapp zu planen. Eine längere Finanzierung mag – auf die gesamte Laufzeit betrachtet – etwas teurer sein, ist jedoch mit niedrigeren Raten verbunden und somit oft eher erschwinglich. Gleichzeitig kann es sich in Zeiten der Energiekrise natürlich lohnen, sich auf die Suche nach Sparpotenzial zu begeben, um das zur Verfügung stehende Budget noch ein wenig mehr zu schonen.
Tipp Nr. 3: Einkommen absichern
Ein hohes Gehalt, Erfolg in der Selbstständigkeit … hierbei handelt es sich um Vorteile, die dabei helfen können, Kreditgebern gegenüber seriös aufzutreten. Gleichzeitig gibt es jedoch keine Garantie dafür, dass das Leben in Zukunft nicht vielleicht doch eine andere Richtung einschlagen wird und zum Beispiel der Inhaber einer Firma, der eben noch einen Kaufvertrag unterschrieben hat, eines Tages Insolvenz beantragen muss.
Obwohl niemand eine Glaskugel hat, um abzusehen, wie sich das Leben entwickeln wird, ist es möglich, die ein oder andere Vorkehrung zu treffen. So kann eine Berufsunfähigkeitsversicherung dabei helfen, nach einem eventuellen Unfall mit weitreichenden Folgen die anfallenden Raten weiter zahlen zu können. Eine private Altersvorsorge schafft gleichzeitig eine verlässliche Basis für diejenigen, die ihre Baufinanzierung noch über den Eintritt in die Rente hinaus bedienen müssen.
Tipp Nr. 4: Erst Baufinanzierung beantragen, dann Kaufvertrag unterschreiben
Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte unbedingt diese Reihenfolge einhalten. Erst dann, wenn die Baufinanzierung beantragt und bewilligt wurde, ist es an der Zeit, den Kaufvertrag zu unterschreiben. Denn: Auch, wenn ein Interessent ein grundsätzlich hohes Einkommen vorweisen kann, muss dies nicht zwangsläufig bedeuten, dass seinem Antrag auf Fremdkapital stattgegeben wird.
Dementsprechend handelt es sich bei der richtigen Reihenfolge um eine hervorragende Möglichkeit, weitestgehend stressfrei zu kaufen.
Sollte sich nach der Bewilligung der Finanzierung herausstellen, dass das betreffende Objekt (warum auch immer) nicht mehr zur Verfügung steht, lässt sich der Finanzierungsvertrag, unter der Erfüllung der entsprechenden Vorgaben und innerhalb einer gewissen Frist, in der Regel widerrufen.