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Putin: Beleidigung des Propheten Mohammed ist keine Kunstfreiheit

Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass die Beleidigung des Propheten Mohammed eine Verletzung der Religionsfreiheit darstellt und nicht als freie Meinungsäußerung betrachtet werden sollte.

Der russische Präsident Wladimir Putin (Archivfoto: Kremlin)
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Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass die Beleidigung des Propheten Mohammed eine Verletzung der Religionsfreiheit darstellt und nicht als freie Meinungsäußerung betrachtet werden sollte.

Auf seiner Jahrespressekonferenz betonte Putin die Bedeutung der künstlerischen Freiheit, diese solle jedoch nicht die Religionsfreiheit beeinträchtigen. Er erklärte, dass Kunstfreiheit ihre Grenzen habe. Die Beleidigung des Propheten Mohammed verletze die Gefühle von Menschen, die sich zum Islam bekennen.

Russland habe sich als multiethnischer und multikonfessioneller Staat entwickelt, so dass die Russen daran gewöhnt seien, die Traditionen der anderen zu respektieren. In einigen anderen Ländern ist dieser Respekt Mangelware, so Putin.

„Dies ist in der Tat eine sehr starke Existenzgrundlage, eine solide Basis für die Existenz Russlands als multinationaler Staat“.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte im vergangenen Jahr seine Unterstützung für das Zeichnen und die Veröffentlichung von Karikaturen des islamischen Propheten angekündigt, was eine heftige Debatte darüber auslöste, ob die Beleidigung des Propheten unter die Redefreiheit fällt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte daraufhin, dass sein französischer Amtskollege wegen seiner Islamfeindlichkeit „psychiatrische Behandlung“ benötige.

„Was ist Macrons Problem mit dem Islam und den Muslimen? Er braucht  eine psychiatrische Behandlung“, so Erdogan damals, der auf dem Kongress der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) in der zentralen Provinz Kayseri eine Rede hielt.

„Was kann man einem Staatsoberhaupt sagen, das Millionen von Angehörigen einer religiösen Minderheit in seinem Land auf diese Weise behandelt? Lass erst einmal deinen geistigen Zustand überprüfen!’“, so Erdogan.

Erdogan warf Macron vor, „anti-islamische und anti-muslimische Debatten für seine Zwecke zu instrumentalisieren“. Es sei das wirksamste Mittel für westliche Politiker, um eigene Fehler zu vertuschen, sagte Erdogan. Diese Initiativen hätten zum Ziel, Muslime „passiv“ und „ängstlich“ zu machen. Islamkritische Politiker griffen laut Erdogan die Religion an, indem sie selbstverursachte Krisen vorschieben würden

Schon vor dem brutalen Mord des Lehrers Samuel Paty durch einen Moslem, bezeichnete Macron in einer Rede den Islam als problematische Religion, die eingedämmt werden müsse.