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Nordzypern feiert Ausrufung der Republik

Am 15. November 1983 rief das Parlament des Türkischen Föderativstaats (Kıbrıs Türk Federe Devleti) die Türkische Republik Nordzypern aus.

(Foto: MPK)
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Lefkoşa – Die Türkische Republik Nordzypern (TRNZ) feiert heute ihr 38-jähriges Bestehen.

Am 15. November 1983 rief das Parlament des Türkischen Föderativstaats (Kıbrıs Türk Federe Devleti) die Türkische Republik Nordzypern aus.

Dem vorausgegangen waren jahrelange ergebnislose Verhandlungen mit dem griechischen Südteil der Insel. Trotz der jahrzehntelangen Bereitschaft zyperntürkischer Regierungen, eine gerechte Lösung herbeizuführen, weigert sich die international als „Republik Zypern“ anerkannte zyperngriechische Administration, die Zyperntürken als gleichberechtigte Volksgruppe zu akzeptieren.

Anlässlich des Unabhängigkeitstages empfing Präsident Ersin Tatar am Präsidentensitz in Lefkoşa Ministerpräsident Faiz Sucuoğlu, Parlamentspräsident Önder Sennaroğlu, das neue Regierungskabinett, die Kommandeure der verschiedenen Waffengattungen, den Vize-Präsidenten der Türkei, Fuat Oktay sowie weitere geladene Gäste.

In einer Rede betonte Tatar:

„Wenn wir heute als zyperntürkisches Volk mit erhobenem Haupt und Würde in unserem eigenen Land in Freiheit leben können, verdanken wir das unseren tapferen Gefallenen, die für uns ihr Leben ließen. Ferner unseren Kriegsveteranen, nationalen Helden, Dr. Fazıl Küçük, Rauf Raif Denktaş und unserem Vaterland, der Türkischen Republik.“

Präsident Ersin Tatar: Keine weiteren Gespräche auf bisheriger Grundlage

Tatar lehnt weitere Gespräche mit den Zyperngriechen ab, solange die Forderung nach Gleichberechtigung und internationaler Anerkennung nicht erfüllt werde. Das Modell der Föderation sei am Ende und diese Ansicht habe man den Verantwortlichen auf internationaler Ebene mitgeteilt.

Zypern wurde 1974 geteilt, nachdem Griechenland einen Militärputsch durchgeführt und die Türkei als Garantiemacht interveniert hatte.

Die türkische Regierung hatte unter Premierminister Bülent Ecevit entschieden, am 20. Juli 1974 türkische Truppen auf die Insel zu entsenden, um eine ethnische Säuberung durch die nationalistische Regierung zu verhindern, die infolge eines von Griechenland unterstützten Putsches gegen den zyprischen Präsidenten, Erzbischof Makarios, an die Macht gekommen war. Die Putschisten strebten damals den Anschluss der gesamten Insel an das ebenfalls von einer Militärjunta regierte Griechenland an.

Bereits in den Jahren vor dieser Entwicklung hatte es vielfach Übergriffe und Pogrome gegen die türkische Bevölkerung auf Zypern gegeben. Die unter dem Namen „Operation Atilla“ durchgeführte Militäraktion führte in weiterer Folge zum Ende der Militärdiktatur in Griechenland, die türkischen Truppen blieben dennoch auf Nordzypern stationiert und 1983 erklärte der dort entstandene De-facto-Staat unter dem bis 2005 regierenden Langzeitpräsidenten Rauf Denktaş seine Unabhängigkeit. In den letzten Jahren gab es mehrere Versuche, die Insel zu einigen, 2004 scheiterte jedoch ein Referendum zur Wiedervereinigung an einer „Nein“-Mehrheit im griechischen Teil.

Kemal Bölge/Lefkoşa
 

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