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Die beliebtesten Online-Zahlungsmethoden der Deutschen

Bezahldienste im Internet haben sich in den letzten Jahren zu einem der großen Trends entwickelt. Immer mehr Menschen bestellen Kleidung, Elektrogeräte und andere Dinge im Internet, statt sich mit dem Auto oder ÖPNV in die Stadt zu bewegen.

(Symbolfoto: pixa)
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Bezahldienste im Internet haben sich in den letzten Jahren zu einem der großen Trends entwickelt. Immer mehr Menschen bestellen Kleidung, Elektrogeräte und andere Dinge im Internet, statt sich mit dem Auto oder ÖPNV in die Stadt zu bewegen.

Internetkäufe sind mit verschiedenen Zahlungsmethoden verbunden
Online-Zahlungsmethoden vereinfachen die Bestellung im Internet und boomen seit einigen Jahren stark. Während früher häufig nur der Kauf per Rechnung oder Nachnahme möglich war, sind Lastschriftverfahren, Kreditkarte und weitere Dienste bei den meisten Online-Shops mittlerweile der Standard. Allerdings nutzen die Deutschen nicht jede Bezahlmethode im gleichen Maß. Bei einem genauen Blick ergeben sich teils gravierende Unterschiede in der Häufigkeit. Das E-Commerce-Center Köln (kurz ECC) hat sich in einer aktuellen Studie mit 2000 Befragten mit den beliebtesten Zahlungsmethoden der Deutschen beschäftigt. Umfrageteilnehmer wurden hierzu nach ihren persönlichen Präferenzen bei der Bezahlung von online angebotenen Waren und Dienstleistungen befragt.

Kauf auf Rechnung

Eine relativ klassische Bezahlmethode ist der Kauf auf Rechnung. Gemäß der ECC-Studie gaben 41 % der Befragten an, bevorzugt auf diese Zahlungsart bei der Bestellung im Internet zurückzugreifen. Beim Rechnungskauf gewährt der Dienstleister dem Käufer das Recht, seine Ware erst nach Erhalt bzw. Versand zu bezahlen. Viele Online-Händler führen eine Bonitätsprüfung aus, um die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls abschätzen zu können. Für den Kunden bietet der Rechnungskauf den Vorteil, die Ware nach Erhalt zu begutachten, bevor der eigentliche Kauf stattfindet. Insbesondere bei Kleidungsstücken ist der Rechnungskauf daher beliebt. Die Zahlung wird in der Regel innerhalb von 14 Tagen oder sofort fällig.

Paypal

Auf dem zweiten Platz lag in der ECC-Studie mit circa 35 Prozent der Befragten der Online-Bezahldienst PayPal. Der US-amerikanische Dienst bietet Bezahlungen und Überweisungen an Dritte an und fungiert als Mittelsmann. Hierfür registriert sich der Nutzer mit seinen persönlichen Daten und verknüpft in der Regel ein Bankkonto oder eine Kreditkarte mit seinem PayPal-Konto. Wird eine Ware gekauft, belastet PayPal das Konto oder die Kreditkarte des Zahlenden mit dem geforderten Betrag. Alternativ ist es auch möglich, ein Guthaben aufzuladen. Danach erhält der Zahlungsempfänger ohne Verzögerung eine Gutschrift des Kaufbetrags. PayPal wird von vielen Deutschen aufgrund der Anonymität des Dienstes und des Käuferschutzes geschätzt, der bei Unstimmigkeiten eine Rückerstattung des Geldes garantiert.

Trustly

Neben den bekannten Größen wird der Markt auch von neuen Dienstleistern durchdrungen. In das Terrain der Online-Bezahldienste dringt nun der schwedische Zahldienst Trustly vor. Die Trustly Zahlungsmethode basiert auf dem Prinzip der Zahlungsauslösedienste, für die kein eigenes Kundenkonto benötigt wird. Der Kunde wählt bei der Bezahlung Trustly aus und gibt über diesen Bezahldienst seinen Namen sowie die Kontodaten an. Trustly löst im Anschluss eine Online-Überweisung aus und schreibt den Betrag dem Dienstanbieter gut. Im Anschluss wird die Zahlung an den Händler über den Bezahldienst selbst getätigt. Trustly bietet ebenso Rückzahlungen für Kunden und Einzahlungen auf ein Nutzerkonto, beispielsweise bei Online-Casinos, an.

Lastschriftverfahren

In der ECC-Studie gaben etwa 8 Prozent der Befragten an, bei Bezahlungen im Internet auf das Lastschriftverfahren zurückzugreifen. Die Methode rangiert damit eher auf den unteren Rängen. Beim Lastschriftverfahren gehen Händler und Kunden einen Kaufvertrag ein, bei dem der Kunde den Händler ein Mandat zur Zahlungsabbuchung per Bankeinzug erteilt. Hierfür werden die Kontodaten des Nutzers angegeben. Im Anschluss bucht der Händler den Betrag vom Konto des Kunden ab. Lastschriftverfahren werden insbesondere bei monatlich wiederkehrenden Zahlungen wie Abonnements eingesetzt.

Sofortüberweisung und Vorkasse

Vor allem die Vorkasse ist eine wenig beliebte Zahlungsmethode, da bei dieser der Kunde in Vorleistung treten muss. Der Käufer überweist den geforderten Betrag einer Ware per Online-Banking oder über eine gewöhnliche Banküberweisung an den Händler. Sobald dieser beim Online-Shop eingegangen ist, wird das Produkt oder die Dienstleistung versandt. Die Vorteile liegen vor allem auf Händlerseite, da dieser erst nach Eingang des Geldes die angeforderte Leistung erbringt.

Bei der Sofortüberweisung werden Nutzer beim Kauf zur Eingabe ihrer Bankdaten aufgefordert, die sie mit dem eigenen Online-Banking-Konto verbinden. In der Regel wird dann eine TAN generiert, mit dessen Hilfe der Auftrag bestätigt wird. Das Verfahren gilt als sicher und nutzerfreundlich, da eine separate Registrierung nicht notwendig ist.

Kreditkartenzahlung

Im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten nutzen die Deutschen in geringerem Maß den Kauf per Kreditkarte. Laut Daten des ECC nutzten im Jahr 2018 unter 10 % der Befragten regelmäßig diese Zahlungsmethode bei der Bestellung von Waren im Internet. Ein Grund für die geringe Beliebtheit der Kreditkarte liegt wahrscheinlich in der Dominanz anderer Bezahlmöglichkeiten im Alltag, darunter der Girocard.