Essen – Thyssenkrupp-Stahlchef Bernhard Osburg pocht auf zusätzlichen Stellenabbau und stellt die bisher vereinbarte Beschäftigungssicherung in Frage.
„Im letzten Sommer haben wir teilweise fünf Millionen Euro pro Tag verloren. Darauf haben wir reagiert und müssen das auch weiter entschieden tun“, sagte Osburg im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). „Geschieht das nicht, sehe ich kaum Chancen, die im Tarifvertrag vereinbarte Beschäftigungssicherung zu halten.“
Der Manager forderte die Arbeitnehmervertreter dazu auf, mit dem Management über zusätzlichen Stellenabbau zu verhandeln. Bislang plant Thyssenkrupp, 3000 Arbeitsplätze in der Stahlsparte abzubauen. „Es war und ist immer unser Anspruch, beim Stahl keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen“, sagte Stahlchef Osburg.
„Ob wir das halten können, hängt aber auch von den Ergebnissen ab, die wir jetzt gemeinsam mit der Mitbestimmung erarbeiten müssen.“ Der Stellenabbau müsse unabhängig von einem möglichen Verkauf der Stahlsparte an den Unternehmer Sanjeev Gupta erfolgen, sagte Osburg. „So oder so: Wir müssen daran arbeiten, möglichst wettbewerbsfähig zu sein“, sagte er.
Im März will die Thyssenkrupp-Spitze entscheiden, ob Gupta mit seinem Übernahmeangebot zum Zuge kommt.