Start Panorama Corona-Pandemie Patientenschützer fordern Schnelltests „sofort für alle“

Corona-Pandemie
Patientenschützer fordern Schnelltests „sofort für alle“

Brysch kritisiert Stufenplan-Vorstoß von Städten und Gemeinden: Schnelltests millionenfach täglich ermöglichen.

(Beispielfoto: nex24)
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Osnabrück – Deutschlands Patientenschützer fordern mehr Tempo beim Masseneinsatz von Corona-Schnelltests und stemmen sich gegen Stufenpläne.

„Während Millionen Menschen auf ihren Impftermin warten, kann es mit der Testung direkt losgehen. Deshalb muss das Angebot sofort für alle nutzbar sein“, sagte Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, im Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ). „Es ist nicht sinnvoll, hier stufenweise nach Prioritäten vorzugehen. Schließlich gibt es in Deutschland 144.000 niedergelassene Kassenärzte, 19.000 Apotheken und eine Vielzahl kommerzieller Testzentren.“

Damit wandte sich Brysch gegen Einwände der Kommunen, die Organisation von Massenschnelltests überfordere die Behörden, weswegen das Instrument zunächst nur an Kitas und Schulen eingesetzt werden solle. In Bayern gebe es schon seit Juli kostenlose Tests für jedermann, sagte Brysch. „Jetzt kommt es darauf an, dass diese Angebote millionenfach täglich im gesamten Bundesgebiet zur Verfügung stehen.“

Er forderte für die Tests aber auch „eine Zertifizierung durch unabhängige Referenzlabore“, damit Corona-Ansteckungen verlässlich angezeigt werden. „Der Bundesgesundheitsminister muss dafür sorgen, dass nur geprüfte Schnelltests aus Steuermitteln bezahlt werden“, forderte Brysch.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte vor wenigen Tagen kostenlose Schnelltests für alle ab dem 1. März angekündigt. Die Kosten soll der Bund übernehmen. Geplant sind Gratis-Schnelltests durch Fachpersonal in Testzentren, Praxen und Apotheken, mit denen man innerhalb von etwa 15 Minuten ein Ergebnis bekommt.

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