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Ist uns die künstliche Intelligenz schon mehr als einen Schritt voraus?

Für die einen ist künstliche Intelligenz die Zukunft, die Technologie die alles möglich machen wird. Für die anderen ist sie der Anfang vom Ende der Menschheit, der Beginn einer Entwicklung die aus Filmen wie Terminator schon bestens bekannt scheint. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen.

(Symbolfoto: pixa)
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Für die einen ist künstliche Intelligenz die Zukunft, die Technologie die alles möglich machen wird. Für die anderen ist sie der Anfang vom Ende der Menschheit, der Beginn einer Entwicklung die aus Filmen wie Terminator schon bestens bekannt scheint. Die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo dazwischen. Es scheint unwahrscheinlich, dass die neuesten Cloud-Netzwerke sich demnächst gegen ihre Programmierer auflehnen und die gesamte Technologie auf dem Planeten unter ihre Kontrolle bringen.

Aber auch den einen großen Durchbruch, der den Menschen auf die nächste Stufe erhebt, hat es bislang noch nicht gegeben – egal, was die Marketingabteilungen der Tech-Startups so von sich geben. Trotzdem gibt es einige Bereich, in denen künstliche Intelligenz schon jetzt leise das Sagen übernommen hat. Eine Beispiele begegnen im Grunde jedem im Alltag. Andere könnten demnächst zu Umwälzungen in bestimmten Nischen führen. Und wieder andere können tatsächlich eher kritisch gesehen werden.

Künstliche Intelligenz im Alltag

Den meisten Nutzern dürfte mittlerweile bewusst sein, dass sie sich mit einer KI unterhalten, wenn sie Siri oder Alexa eine Frage stellen. Teilweise gelingt es diesen digitalen Persönlichkeiten auch ziemlich gut, ein Gespräch mit einer echten Person vorzugaukeln. Hin und wieder offenbaren sich jedoch immer noch Schwachstellen.

In der Regel ist das allerdings kein Problem: Dann muss der Nutzer sich eben kurz seiner eigenen Intelligenz bedienen. Auf Netflix ist das hingegen deutlich schwerer. Dort erhält der Kunde nur die Filme und Serien angezeigt, die Netflix für geeignet hät. Stöbern auf eigene Faust – das ist bei der Videoplattform überhaupt nicht möglich. Nur wer einen Titel namentlich kennt, kann ihn über die Suchfunktion finden, wenn er denn im Katalog ist. Auch Facebook ist im Rennen um die beste KI natürlich vorne mit dabei. Künstliche Intelligenz stimmt die Inhalte im Newsfeed darauf ab, die Aufmerksamkeit des Nutzers so lange wie möglich einzufangen.

Am liebsten wäre es dem Unternehmen wohl, wenn die Accountinhaber ihre Augen nicht einmal im Schlaf vom Display nehmen. Diese drei Einsatzformen der künstlichen Intelligenz haben zwei Dinge gemeinsam. Zum einen sind sie tatsächlich sehr erfolgreich. Zum anderen erfüllen sie aber eigentlich vor allem einen eher banalen Zweck: Nutzerdaten zu sammeln und Umsatz zu generieren.

Hier stehen Durchbrüche der KI in Aussicht

Ganz anders wäre es, wenn endlich das autonome Fahren in die Gänge kommt. Tesla und andere Tech-Giganten aus dem Silicon Valley arbeiten hieran schon seit Jahren und machen nach eigenen Angaben große Fortschritte. Diesen können schon jetzt bei verschiedenen Assistenzsystemen bestaunt werden. Wer die Steuerung seines Autos allerdings komplett der KI überlasst und sich zurücklehnt, macht sich derzeit noch strafbar. Das könnte sich bald ändern, denn natürlich hat in den USA auch der Gesetzgeber großes Interesse daran, die einheimische Autoindustrie an die Weltspitze zu bringen.

Bitter dürfte sich das beispielsweise für die deutschen Premiumhersteller auswirken, die vom Markt schon seit Jahren auf dem absteigenden Ast gesehen werden. Auch Online Casinos könnten möglicherweise durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz ins Straucheln geraten. Denn möglicherweise könnten mit der richtigen Software sogenannte Zufallsgeneratoren geknackt werden, die das Ergebnis eines Spielzugs berechnen. Diese Zufallsgeneratoren finden beispielsweise bei Automatenspielen Anwendung und sorgen für einen fairen Spielverlauf. Allerdings haben sie eine Schwäche: Genau genommen basieren sie nicht völlig auf dem Zufall, sondern auf einem sogenannten Pseudozufall.

Das bedeutet, dass es zumindest in der Theorie möglich ist, ein Muster zu finden und damit Ergebnisse vorherzusagen. Dann ist es möglich, bewusst kein Geld zu setzen, wenn keine Ausschüttung zu erwarten ist, und dann eine große Summe einzusetzen, wenn eine Gewinnkombination erwartet wird. Die Datenmenge, die hierfür notwendig ist, ist schier unvorstellbar und übersteigt vermutlich die Fähigkeiten jeder Software, die aktuell existiert. Es ist aber durchaus denkbar, dass sich das in einigen Jahren schon geändert hat.

AI bestimmt, was Internetnutzer zu Gesicht bekommen

Von einem AI-Pioneer war bislang noch nicht die Rede, nämlich von Google. Dabei ist der Suchmaschinengigant natürlich ganz vorne mit dabei, wenn es um die Entwicklung intelligenter Algorithmen geht. Das Unternehmen verfügt nicht nur über das Budget, das hierfür nötig ist, sondern auch über jede Mengen Daten, mit denen es neue Ansätze testen kann. Mehr als fünf Milliarden Suchanfragen sind es pro Tag. Google merkt sich nicht nur, von wem diese Suchanfragen stammen, sonder auch, ob der Nutzer mit dem Ergebnis seiner Suche zufrieden war.

Darüber hinaus lässt der Google-Algorithmus aber noch eine schier unendliche Menge weiterer Informationen in die Suchergebnisse einfließen. Dazu zählt beispielsweise die Anzahl der Links, die auf eine Seite verweisen, aber auch das Wetter, wichtige politische Ereignisse, der Ort und sogar die Tageszeit der Suchanfrage. Auf diese Weise entscheidet Google zu jedem Thema, welche Informationen, Meinungen und Lösungen es dem Nutzer zu einer bestimmten Anfrage präsentiert.

Dabei ist der Algorithmus alles andere als neutral. Während das einigermaßen harmlos erscheinen mag, wenn es um den günstigsten Salzstreuer oder die Zutatenliste von Coca Cola geht, kann es bei heiklen politischen Themen deutlich brisanter sein. Eine Diskussion, ob in bestimmten Fällen nicht mehr Transparenz und notwendig wäre, ist daher angebracht.