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Pflegekräfte aus dem Kosovo: bpa begrüßt Spahns Reise

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste begrüßt die heutige Reise von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in den Kosovo zur Anwerbung von Pflegekräften außerordentlich.

(Foto. Screenshot/BBC)
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Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste begrüßt die heutige Reise von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in den Kosovo zur Anwerbung von Pflegekräften außerordentlich. bpa-Präsident Bernd Meurer:

„Wir freuen uns sehr, dass Bundesminister Spahn sich erkennbar um die Verringerung der Versorgungslücken bemüht. Wir hoffen sehr, dass die Reise des Bundesministers auch zu einer Beseitigung der Probleme in den Botschaften beiträgt und die Visaverfahren massiv beschleunigt werden.“

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert.

Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Bericht: Über 40.000 Kosovo-Albaner warten auf deutsche Arbeitserlaubnis

Wie das kosovarische Nachrichtenportal „Indeksonline“ berichtet, warten derzeit fast 40.000 Kosovaren auf die Erteilung einer Arbeitserlaubnis durch die deutsche Botschaft in Pristina.

Diese Zahl beträfe nur diejenige, die sich durch ihre Kontakte bereits einen Job in Deutschland gesichert hätten, die Zahl derer, die das Land verlassen wollen, sei allerdings höher.

Die aktuellen Anträge seien bereits 2017 gestellt worden. Wie Indeksonline unter Berufung auf die deutsche Botschaft weiter berichtet, hätte die Mehrheit der Anträge einen positiven Bescheid erhalten – „insbesondere diejenigen, die Verträge mit seriösen Unternehmen in entwickelten europäischen Ländern haben“.

Die Massenabreise aus dem Kosovo zeige, so Indeksonline, dass in den letzten zwei Jahren wirtschaftlich nichts unternommen worden sei, um die Menschen zum Bleiben zu bewegen und zu versuchen, ihre Lebensgrundlage im Kosovo zu sichern.

„Stattdessen bekommen Tausende von Menschen ein Arbeitsvisum und verlassen das Land. Viele glauben, dass dies einer der Gründe dafür ist, dass der Kosovo keine (EU-)Visaliberalisierung erhalten hat, da die Bürger massenhaft fliehen und ihr Glück in westlichen Ländern versuchen“, schreibt Indeksonline.

Einer Gallup-Umfrage von 2018 zufolge, wollen sogar über die Hälfte der unter Dreißigjährigen den Kosovo verlassen.

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