Start Panorama Kapitalismus Jean Ziegler: Der Kapitalismus muss zerstört werden

Kapitalismus
Jean Ziegler: Der Kapitalismus muss zerstört werden

Der bekannteste Globalisierungskritiker der Gegenwart sieht in ihr ein Hoffnungszeichen, eine Kampfansage an die kannibalische Weltordnung. »Das kapitalistische System ist extrem giftig, lebensgefährlich für die Natur und für die Menschen«, ist der Schweizer Soziologieprofessor überzeugt.

(Archivfoto: Screenshot)
Teilen

„Ich freue mich über diese mutigen Kinder, bin stolz auf sie. Wir erleben eine unglaubliche, noch nie dagewesene Protestwelle, ohne politische Lobby und dennoch unverzagt. Etwas ganz Neues ist im Entstehen“, kommentiert Jean Ziegler in einem Interview für die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues deutschland“ die von der Schwedin Greta Thunberg initiierte Bewegung „Friday vor Future“.

Der bekannteste Globalisierungskritiker der Gegenwart sieht in ihr ein Hoffnungszeichen, eine Kampfansage an die kannibalische Weltordnung. »Das kapitalistische System ist extrem giftig, lebensgefährlich für die Natur und für die Menschen«, ist der Schweizer Soziologieprofessor überzeugt.

Im »nd«-Interview zählt der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung die Sünden des Kapitalismus auf:

In zahlreichen Metropolen der Welt lasse sich die Luft nicht mehr atmen, weil sie voller Giftstoffe ist; Millionen Arbeiter und Angestellte kommen tagtäglich mit giftigen Materialien in Berührung, die ihre Gesundheit schädigen; Lebensmittel sind mit Pestiziden verseucht; Millionen Menschen werden krank durch verschmutztes Grundwasser und verseuchte Flüsse. Jean Ziegler, der am Karfreitag (19.4.) 85 Jahre alt wird, ruft zum Widerstand auf. Seine Osterbotschaft lautet: »Der Kapitalismus muss zerstört werden, bevor er uns und den Planeten zerstört.«

Von dem Autor zahlreicher Sachbücher erschien dieser Tage im Bertelsmann-Verlag »Was ist so schlimm am Kapitalismus? Antworten auf die Fragen meiner Enkelin« (127 S., geb., 15 EUR)