Start Panorama Evim Türkiye 2019 Düsseldorf: Großes Interesse an türkischer Immobilienmesse

Evim Türkiye 2019
Düsseldorf: Großes Interesse an türkischer Immobilienmesse

Am vergangenen Wochenende öffnete die 1. türkische Immobilienmesse in Deutschland ihre Tore. Sie fand nicht nur großen Anklang bei den Besuchern, viele konnten auch aufgrund der niedrigen Lira das eine oder andere Schnäppchen ergattern.

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Von Helene Milde

Am vergangenen Wochenende öffnete die 1. türkische Immobilienmesse in Deutschland ihre Tore. Sie fand nicht nur großen Anklang bei den Besuchern, viele konnten auch aufgrund der niedrigen Lira das eine oder andere Schnäppchen ergattern. Laut Veranstalter habe es schon während der Messe Verkäufe im Wert von fast 17 Mio Euro gegeben. Zusammen mit den unterschriebenen Kaufabsichten betrage die Summe sogar fast 69 Millionen Euro.

Veranstaltet wurde die Messe vom türkischen Ministerium für Umwelt und Urbanisierung in Zusammenarbeit mit Demirören Media und der ISTexpo Messeorganisation.

Wiedererlangung des Kundenvertrauens

“Das Kundenvertrauen wieder erlangen”, das war für einen Großteil der türkischen Bauunternehmen der Grund, an dieser Messe teilzunehmen. In der Vergangenheit wurden viele gutgläubige Deutschtürken beim Immobilienerwerb in der Türkei über den Tisch gezogen. Mit dieser Messe soll das verloren gegangene Vertrauen wiedergewonnen werden. Der türkische Staat habe in den letzten Jahren bereits zahlreiche Schritte unternommen, um die Kunden zu schützen und ein Betrugsrisiko auszuschließen.

„Wir sind uns bewusst, dass viele im Ausland lebende türkische Bürger beim Erwerb von Immobilien in der Türkei, negative Erfahrungen gemacht haben. Sie stehen nun einem Kauf natürlich kritisch gegenüber. Wir möchten helfen, diese Ängste aus der Welt zu schaffen. Aus diesem Grund haben wir an dieser Messe teilgenommen. Hier hat der Kaufinteressent die Möglichkeit, sich vorab mit etablierten und vertrauenswürdigen Baufirmen zu treffen und sich zu informieren“, so Cem Ergüven von MESA gegenüber NEX24.

Cem Ergüven (rechts), Bauunternehmen MESA.

Ergüven rät den interessierten Käufern, sich über die jeweilige Baufirma ausgiebig zu informieren und nicht einfach drauflos zu kaufen. MESA sei vor 50 Jahren gegründet worden und habe bis heute fast 100.000 Immobilienobjekte erstellt. Das Unternehmen sei auch im Ausland aktiv und gehöre zum Beispiel in Polen zu den drei größten, sagte Ergüven. MESA habe im vergangenen Jahr zudem den European Property Awards Preis gewonnen.

Das Bauunternehmen ist in der Türkei sehr bekannt. Durch die Messe in Düsseldorf wird sein Unternehmen nun auch in Deutschland etwas bekannter, so Ergüven. Mit der Aufgeschlossenheit der Kunden und dem MESA gegenüber gezeigten Interesse sei er sehr zufrieden. Jetzt sei der ideale Zeitpunkt für eine Investition in der Türkei, so der Sprecher des Unternehmens.

Istanbul gehört zu den teuersten Städten der Welt. Hier wechseln die Villen am Bosporus für zwei- oder sogar dreistellige Millionenbeträge die Besitzer. Ein Beispiel ist die Wohnung mit dem Namen „Erbilginler Yalısı”, für deren Erwerb der katarische Geschäftsmann Abdulhadi Mana Al-Hajri vor einigen Jahren 100 Millionen Euro hingeblättert hatte.

Schon ab 49.000 Euro

Die Immobilien der MESA-Projekte sind da schon günstiger zu haben. Bei der Wohnsiedlung „Mesa Cadde“ zum Beispiel, fangen die Preise für die luxuriösen Wohnungen schon bei 49.000 Euro an. „Mesa Cadde“ liegt im Istanbuler Stadtteil Maltepe, auf der asiatischen Seite der Millionenmetropole und ist nur 10 Minuten von der berühmten Bağdat Caddesi (dt: Bagdadstraße) entfernt.

Mesa Cadde



Sicher in der Türkei investieren

Ähnlich äußerte sich auch der Repräsentant von Turyap, Hüseyin Atici. Turyap gehört zu den größten Immobilienmaklern der Türkei. Ziel der Messe sei es, die Branche durchsichtiger zu machen und die Kunden besser zu informieren. Der Kauf soll vereinfacht werden.

“Unsere Kunden müssen in ihrem wohlverdienten Urlaub teilweise wochenlang nach Immobilien suchen, das ist sehr stressig und kann frustrierend sein. Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, sich schon hier ausgiebig informieren zu können. Dies gilt für Fragen zu rechtlichen Vorgaben ebenso, wie zu Fragen der Finanzierung. Aus diesem Grund haben wir auch in Mannheim eine Geschäftsstelle unserer Firma eröffnet. Insgesamt ist Turyap in elf Ländern präsent, die Eröffnung in Großbritannien war erst vor wenigen Tagen”, sagte Atici gegenüber NEX24. Turyap habe in der Messe in Düsseldorf 27 Bauunternehmen vertreten.

Neues Vertrauen schaffen

Auch der Sales-Chef des staatlichen Bauunternehmens Emlak Konut, Ahmet Oğulbal, brachte die nachteiligen Erfahrungen der Deutschtürken beim Immobilienkauf in der Türkei zu Wort:

„Wenn man betrogen wurde, ist es gleichgültig, ob es sich um 1000 oder 100.000 Euro handelt. Die Menge spielt keine Rolle und es wird schwierig für diejenigen, wieder neues Vertrauen zu fassen. Die türkische Immobilienbranche muss gemeinsam mit dem Staat dafür sorgen, dass diese Zeiten der Vergangenheit angehören“, so Oğulbal im Gespräch mit NEX24.

Idealer Zeitpunkt für Immobilienerwerb in der Türkei

Wie auch die Vertreter der anderen teilnehmenden Bauunternehmen, betonte Oğulbal den derzeit günstigen Zeitpunkt für den Erwerb von Immobilien in der Türkei. Die Lira habe ihren Tiefstand gegenüber dem Dollar und dem Euro im vergangenen Jahr erreicht. Oğulbal denke nicht, dass die türkische Währung weiter fallen werde. Er erwähnte zudem die günstigen Konditionen für Kredite, die momentan in der Türkei gelten.

„Die Liebe für die Heimat“

Zeki Akbal, Vorstandsmitglied des Bauunternehmen Fuzul:

„Unsere Bürger im Ausland haben in der Vergangenheit beim Immobilienerwerb in der Türkei leider sehr viele negative Erfahrungen machen müssen. Und trotzdem haben sie die Liebe für ihre Heimat nie aufgegeben. Deshalb müssen wir alle dafür sorgen, dass der Immobilienerwerb in der Türkei ohne Risiko abläuft. Auch der türkische Staat hat diesbezüglich bereits viele wichtige Vorkehrungen getroffen, um sämtliche Risiken auszuschließen. Diese Messe ist ein weiterer Schritt in diese Richtung. Hier können sich unsere Bürger vorab informieren und sich mit etablierten Bauunternehmen der Türkei in Verbindung setzen“, sagte Akbal gegenüber NEX24.

Zeki Akbal (links), Vizechef des Bauunternehmens Fuzul.

Er bekräftigte, dass ihm bewusst ist, dass das verlorene Vertrauen in die Branche verständlicherweise nicht so einfach zurückzugewinnen sei. Dafür hätten die im Ausland lebenden Bürger viel zu oft schlechte Erfahrungen machen müssen. Er versicherte jedoch, dass man bei den an dieser Veranstaltung teilnehmenden Unternehmen absolut sicher sein könne.

Mit dieser Messe in Düsseldorf sei ein Anfang gemacht. Akbal betonte, dass eine Fortsetzung auch in anderen deutschen Städten mit türkischer Bevölkerung wünschenswert sei. Es gebe bereits Gespräche in diese Richtung. Türkische Bürger seien jedoch nicht die einzige Zielgruppe für derartige Messen. Immer mehr Ausländer zeigten in den vergangenen Jahren ein großes Interesse an Immobilien in der Türkei.

Vadiyaka Başakşehir. Ein Projekt des Bauunternehmen Fuzul.

Die Türkei hat im vergangenen Jahr für Ausländer daher auch die erforderlichen Mindestvorgaben für den Erwerb der türkischen Staatsbürgerschaft gesenkt. Nun können Ausländer, die in der Türkei Immobilien im Wert von mindestens 250.000 Dollar besitzen, statt wie bisher 1 Million Dollar, die türkische Staatsbürgerschaft erwerben.

Große Begeisterung bei Besuchern

Die 1. türkische Immobilienmesse in Düsseldorf fand auch bei den Besuchern sehr großen Anklang.

„So eine Messe war unbedingt notwendig. Unser Vertrauen in diese Branche ging schon vor Jahrzehnten verloren, diese Messe hat sehr geholfen, dieses wieder neu aufzubauen. Außerdem ist es sehr praktisch, wenn man schon hier die Hausmodelle ansehen und sich darüber informieren kann“, so Selma Yörükoglu, die extra mit dem Auto aus den Niederlanden angereist sei.

„Ich habe mir eine kleine Wohnung in Istanbul gekauft. Ich bin oft beruflich dort, aus diesem Grund macht es Sinn. Außerdem auch günstiger als die Hotels, in denen ich einige Male im Monat übernachte“, sagte ein Herr aus Köln, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Neun Kilometer zum neuen Flughafen

Auch Mehmet Ali Nerse, Projektmanager des Bauunternehmen Fimar, zeigt sich mit der Messe zufrieden.

„Es war eine einmalige Gelegenheit uns mit den Kunden zu treffen und deren anfänglichen Unsicherheiten aus der Welt zu schaffen“, sagte Nerse im Gespräch mit unserer Zeitung.

Es habe ein großes Interesse für die Projekte der Fimar gegeben, so Nerse. Besonders die Wohnanlagen „Livera Homes“ in Kemerburgaz, ein Städtchen in der Provinz Istanbul, hätten die Neugierde der Besucher auf sich gezogen. „Die Wohnungen liegen sehr ruhig in der Nähe des Belgrader Waldes und trotzdem ist die Innenstadt Istanbuls sehr leicht zu erreichen“, so Nerse. Die geplante Metro sei fußläufig zu erreichen und der neue Istanbuler Flughafen nur neun Minuten entfernt. Auch die Bosporusbrücken „Yavuz Sultan Selim“ und „Fatih Sultan Mehmet“ befänden sich in unmittelbarer Nähe. „Jetzt ist der ideale Zeitpunkt um hier zu investieren. Die Nähe zum neuen Istanbuler Flughafen wird die Preise für Immobilien in dieser Gegend in sehr naher Zukunft in die Höhe treiben“ so Nerse.

Livera Homes