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Putin: TurkStream Gaspipeline wird 2019 vollständig in Betrieb gehen

Die TurkStream-Gaspipeline soll Ende 2019 vollständig in Betrieb gehen, so der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch.

(Archivfoto: tccb)
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Moskau (nex) – Die TurkStream-Gaspipeline soll Ende 2019 vollständig in Betrieb gehen, so der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch.

Das TurkStream-Projekt ist eine Exportgasleitung, die aus zwei 930 km langen Leitungen mit einer Kapazität von jeweils 15,75 Milliarden Kubikmetern besteht. Die Pipeline soll unter dem Schwarzen Meer von Russland in die Türkei verlaufen und sich auch weiter bis an die Grenzen der Türkei zu den Nachbarländern erstrecken.

Die erste Linie von TurkStream ist für die Gasversorgung der türkischen Verbraucher bestimmt, während die zweite für die Gasversorgung Süd- und Südosteuropas bestimmt ist.

Der russische Gasriese Gazprom prüft verschiedene Optionen für den weiteren Transport des TurkStream-Gases nach Europa, sagte Putin vor seinem Besuch in Belgrad den serbischen Tageszeitungen Politika und Vecernje Novosti.

„Eine der Optionen ist der Transport von Kraftstoff über Bulgarien, Serbien und Ungarn zum Gashub in Baumgarten, Österreich. In diesem Fall wird Serbien nicht nur russisches Gas verwenden, sondern auch seinen Transit erleichtern. Dies wird der serbischen Wirtschaft sehr zugute kommen, zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beitragen und die Energiesicherheit in Ihrem Land und, allgemeiner gesagt, Mittel- und Südosteuropa stärken“, so Putin. Eine endgültige Entscheidung wird in Abhängigkeit von der Position der Europäischen Union getroffen.

Russland braucht Garantien, „dass die Pläne zur Erweiterung des TurkStreams nicht durch eine willkürliche politische Entscheidung seitens Brüssel zunichte gemacht werden“, sagte er.

„Ich werde nicht doppelt so viel für Flüssiggas bezahlen, um jemandem im Westen zu gefallen. Ich werde billiges Gas kaufen, damit die Menschen leben und sich die Industrie entwickeln kann. Das ist nicht mein Geld, das ist das Geld der Leute, Staatsgeld“, sagte der serbische Staatspräsident Aleksandar Vučić laut RT im TV-Sender Studio B.

Am Donnerstag, den 17. Januar ist der russische Präsident Wladimir Putin zu Besuch in Serbien. Er kommt auf Einladung seines serbischen Amtskollegen.

Nord Stream 2: US-Botschafter droht erneut deutschen Firmen

Der US-Botschafter in Deutschland, Grenell, hat im Streit um die Ostseepipeline Nord Stream 2 deutschen Unternehmen erneut mit Sanktionen gedroht.

„Wir betonen weiterhin, dass Firmen, die sich im russischen Energieexport-Sektor engagieren, sich an etwas beteiligen, das mit einem erheblichen Sanktionsrisiko verbunden ist“, zitierte die Zeitung „Bild am Sonntag“ aus dem Schreiben an deutsche Unternehmen, die an Nord Stream 2 beteiligt sind. Firmen, die den Bau beider Pipelines unterstützten, untergräben aktiv die Sicherheit der Ukraine und Europas.

Das Pipeline-Projekt Nord Stream 2, das Gas aus Russland nach Europa befördern soll, stößt seit Längerem auf Kritik aus den USA.

Wenn mit Nord Stream 2 und der Pipeline TurkStream der bisherige europäische Gas-Import über die Ukraine überflüssig werde, verliere diese an sicherheitspolitischer Bedeutung, so Grenell. Die EU mache sich damit in der Energiesicherheit auch abhängig von Russland. Damit steige die Gefahr russischer Interventionen. Bereits im vergangenen Dezember warnte Grenell deutsche Unternehmen. Bundesaußenminister Maas erklärte, dass Fragen der europäischen Energiepolitik in Europa entschieden würden und nicht in den USA.

Auch der Präsident der Ukraine, Petro Poroschenko, hat Deutschland eindringlich vor dem Bau der neuen Ostsee-Pipeline Northstream 2 gewarnt.

Ökonomisch mache das milliardenschwere Projekt keinen Sinn, sagte Poroschenko der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ im  September vergangenen Jahres, denn es gebe noch erhebliche ungenutzte Pipelinekapazitäten in seinem Land.

Northstream 2 sei in Wirklichkeit „der Versuch Russlands, die Ukraine zu schwächen, die bisher im Jahr rund drei Milliarden Dollar Transitgebühren einnimmt.“ Vor allem aber wolle Russlands Präsident sich ein geopolitisches Druckmittel auf Westeuropa verschaffen.

„Wenn man bei Gaslieferungen so von Russland abhängig ist, wie die Ukraine das noch vor wenigen Jahren war, ist man erpressbar“, sagte Poroschenko.

„Gehen Sie nicht in dieselbe Falle!“ Zweifel an der Zuverlässigkeit von Gaslieferungen über die Ukraine wies er von sich.

„Ich lade die deutschen Energiekonzerne herzlich ein, in unsere Gaswirtschaft zu investieren! Wenn sie möchten, können sie gerne das Management kontrollieren, sollte es da irgendwelche Zweifel geben. Unsere Türen stehen offen“, so Poroschenko.