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Armenischer Ministerpräsident Paschinjan möchte Beziehungen zur Türkei verbessern

"Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass wir bereit sind, ohne Vorbedingungen direkte Beziehungen zur Türkei aufzubauen. Und wir hoffen, dass die Türkei bereit ist, das Gleiche zu tun", sagte Paschinjan Reportern am Montag.

(Foto: AA)
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Jerewan (nex) – Armenien sei bereit, ohne Vorbedingungen Beziehungen zur Türkei aufzunehmen, sagte der amtierende Ministerpräsident Nikol Paschinjan am Montag. Paschinjan hat die Parlamentswahlen in Armenien am Sonntag gewonnen. Sein Bündnis „Mein Schritt“ erreichte die absolute Mehrheit.

„Ich habe bereits mehrfach gesagt, dass wir bereit sind, ohne Vorbedingungen direkte Beziehungen zur Türkei aufzubauen. Und wir hoffen, dass die Türkei bereit ist, das Gleiche zu tun“, sagte Paschinjan Reportern am Montag.

„Das Problem ist, dass die Beziehungen zur Türkei leider mit dem Berg-Karabach-Konflikt verbunden sind“, fügte Pashinyan hinzu.

Es sei eine „sehr seltsame Situation“, wenn die Beziehungen zwischen zwei Ländern so stark mit einem Drittland verbunden sind. „Ich meine Aserbaidschan“, fügte er hinzu.

„Diese Situation ist das größte Problem für unsere Beziehungen zur Türkei“, so Paschinjan weiter.

Die armenische Besetzung von Berg-Karabach – ein umstrittenes Gebiet zwischen Aserbaidschan und Armenien – führte zur Schließung der Grenze zur Türkei.

Der damalige türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan, hatte 2010 darauf hingewiesen, dass die Türkei weiterhin eine Annäherung an Armenien wolle, es aber gleichzeitig Fortschritte bei den Verhandlungen um die Region Berg-Karabach geben müsse. Armenien weigert sich, die beiden Dossiers miteinander zu vermischen.

Die beiden Ex-Sowjetstaaten, Aserbaidschan und Armenien, befinden sich im Streit um die Südkaukasusregion Berg-Karabach, seit diese Anfang der 1990-er Jahre in einem Krieg mit etwa 30.000 Toten von armenischen Separatisten besetzt wurde.

Die beiden Parteien haben, trotz des Waffenstillstandes im Jahr 1994, nie einen stabilen Friedensvertrag unterzeichnet. Zwischen den beiden Ländern kommt es immer wieder zu Grenzscharmützeln.