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Filmreisen – weltbekannte Drehorte Live erleben

Jede noch so fantastische Geschichte ist irgendwo in der Wirklichkeit verankert, das gilt auch für die spannenden Spielfilme und Serien der Gegenwart.

(Foto: Flickr http://bit.ly/2C1X3pG)
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Jede noch so fantastische Geschichte ist irgendwo in der Wirklichkeit verankert, das gilt auch für die spannenden Spielfilme und Serien der Gegenwart.

Historische Städte und faszinierende Landschaften dienen als Kulisse für einprägsame Filmszenen, die rund um den Erdball über Kinoleinwände und Displays flackern. Wer den Drehort seines Lieblings-Blockbusters ganz real erlebt, fühlt sich oft, wie in einen Traum versetzt. Wir begeben uns auf die Spuren von Daenerys Targaryen, James Bond und Walter White.

Die opulente Fantasy-Serie Game of Thrones hat es bis ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft: In 173 Staaten der Erde lief die zweite Folge der fünften Staffel exakt gleichzeitig – das ist noch keinem Filmstreifen zuvor gelungen. Unter Beachtung der Tatsache, dass es insgesamt nur ungefähr 200 Staaten gibt, erscheint diese Leistung noch erstaunlicher, denn sie lässt wenig Raum, irgendwann einmal überboten zu werden.

Ihren hohen Bekanntheitsgrad erreichte die Serie sicherlich vor allem durch ihre starken Charaktere, doch auch die atemberaubend schönen Drehorte versetzen das Publikum immer wieder in Begeisterung. Viele davon lassen sich problemlos in natura besichtigen, die europäischen Ziele liegen sogar fast vor der Haustür.

Die Hauptstadt des sagenhaften Landes Westeros lag beispielsweise zu Anfang auf der Mittelmeerinsel Malta: In der ersten Staffel diente das Stadttor von Mdina als Tor zu Königsmund, durch das Catelyn Stark und Ser Rodrik in die Stadt hineinritten. An der malerischen Pjazza Mesquita entstand Kleinfingers florierendes Bordell und durch die engen Gassen Vallettas trieb sich eine verzweifelte und hungrige Arya.

Der mächtige dothrakische Häuptling Khal Drogo gab gleich nebenan auf der Insel Gozo seiner wunderschönen Daenerys das Ja-Wort, das majestätische Felsentor mit dem klingenden Namen Azure Window untermalte diesen Akt mit seiner rauen Schönheit.

Im März 2017 zerbrach die natürliche Felsformation während eines Sturms und versank im Meer. Obwohl dieses Wahrzeichen Maltas heute nicht mehr live und in Farbe zu bestaunen ist, lohnt sich dennoch ein Besuch auf der mit zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten gesegneten Inselgruppe. Der idyllische Fischerort Marsaxlokk mit seinen kunterbunten Booten gehört ganz gewiss dazu, ebenso wie die verwunschene, türkisfarbene Bucht St. Peter’s Pool.


(Foto: Wikimedia)

In der zweiten Staffel zog Königsmund nach Dubrovnik um, einer historischen kroatischen Küstenstadt, die dem UNESCO-Weltkulturerbe angehört. Drei Festungen zählen zu der beinahe vollständig erhaltenen Altstadt: Minceta, Bokar und Lovrijenac. In der Serie bilden sie gemeinsam den berühmten »Roten Bergfried«, den Sitz des Königs und der Königin von Westeros.

Diese Kulisse wirkt derart märchenhaft, dass sie scheinbar eher einer alten Legende als der Wirklichkeit entstammt – und doch erweist sich der schöne Traum vor Ort als absolut real. Inzwischen geht es zwischen den uralten Gemäuern und an den umgebenden Traumstränden sehr viel friedlicher zu als in der Serie: romantischen Spaziergängen und mediterranen Badefreuden steht also nichts mehr im Weg!

Dubrovnik (Foto: pixa)

In ganz andere Gefilde führt uns die erfolgreiche achtteilige Filmreihe »Harry Potter«: Sagenhafte Orte in England und Schottland durften sich hier für alle Zeiten verewigen, wie zum Beispiel der Bahnhof King’s Cross in London, der das fiktive Gleis 9 ¾ beherbergt. Eigentlich handelt es sich hierbei um eine massive Mauer zwischen den real existierenden Gleisen 4 und 5, durch die der Zauberschüler Harry regelmäßig zum berühmten Hogwarts Express gelangte. Um diesen bedeutsamen Platz zu besichtigen, kommt der Filmfan nicht um den Kauf eines Zugtickets herum.

Leider befindet sich direkt am Gleis 9 ¾ inzwischen ein Trolley-Point, der die Wiedersehensfreude ein wenig trübt, doch in der Haupthalle lockt dafür eine nette, kleine Fotokulisse, die dazu einlädt, sich in Harry-Potter-Pose beim »Durch-die-Wand-Rauschen« ablichten zu lassen. Im Harry-Potter-Shop gibt es zudem die passenden Souvenirs vom Zauberstab bis zu Bertie Bott’s Every Flavour Beans zu kaufen. Und London ist ohnehin immer eine Reise wert, vom Tower of London über Big Ben und dem London Eye bis hin zum Trafalgar Square handelt sich um eine durchweg sehenswerte europäische Metropole.


(Foto: Wikimedia)

Auch der Hogwarts Express ist absolut echt, er nennt sich im realen Leben »The Jacobite« und schnauft als Museumszug von Fort William bis nach Mallaig in Schottland. Er überquert auch den mächtige Glenfinnan-Viadukt, der sich inzwischen mit Fug und Recht »Harry-Potter-Brücke« nennen darf. Der besagte Viadukt taucht allerdings nicht nur in der fesselnden Zauberergeschichte auf, sondern auch in anderen Filmen wie »Die Liebe der Charlotte Gray« und »Charlie & Louise – Das doppelte Lottchen«.

Ein steinerner Filmstar also, der nur darauf wartet, von seinen Fans besucht und bestaunt zu werden! Die Zauberschule Hogwarts selbst befindet sich im trutzigen Alnwick Castle in der englischen Grafschaft Northumberland. Die Burg durfte bereits Jahre zuvor im Kevin-Costner-Klassiker »Robin Hood – König der Diebe« eine malerische Hauptrolle einnehmen, und blieb damit sicher vielen etwas älteren Filmfreuden gut im Gedächtnis.

Hagrids Hütte befindet sich im Harry-Potter-Streifen zu Füßen des schottischen Bergmassivs Buachaille Etive Mòr – genau hierher verschlug es in »Skyfall« auch Daniel Craig alias James Bond. Schlösser, Schafe, Highlands und ganz viel Weite: Schottland geizt aus touristischer Sicht nicht mit seinen Reizen und bietet sich deshalb geradezu als Reisedestination für abenteuerlustige Weltenbummler an.

Wer es jedoch lieber wärmer und exotischer mag, der begegnet dem smarten Agenten lieber in seinen Drehorten auf den Bahamas oder im chinesischen Macau. Macau hat sich in den letzten Jahren einen großen Namen gemacht, nicht nur als eine Stadt mit boomender Unterhaltungsindustrie, sondern auch als einflussreicher Hort der modernen Entertainment-Kultur, der in der ebenso fesselnden wie ungewöhnlichen Anfangsszene von »Skyfall« eine wichtige Rolle spielte. Wer sich entscheidet, dort seinen Urlaub zu verbringen, sollte sich bereitmachen für ganz viel James-Bond-Feeling und jede Menge glamouröser Popkultur! Allerdings gilt 007 schon seit vielen Jahrzehnten nicht gerade als Stubenhocker, darum haben wahre Fans sicherlich bereits eine lange Liste von Reisezielen angelegt, die sie ihrem Idol Stück für Stück näherbringen.

Im 80er-Jahre-Streifen »Im Angesicht des Todes« trieb ihn der Showdown beispielsweise auf die Golden Gate Bridge, während es ihn in »Octopussy« bis nach Indien zog. Auch Hong Kong, Jamaika, Tokio und Rio de Janeiro hat Bond bereits intensive Besuche abgestattet, auf seiner Fährte gelangen eifrige Nachahmer also mindestens bis einmal um die Welt.

Weniger fantastisch und märchenhaft gibt sich die Stadt Albuquerque im Wüstenhochland New Mexikos. Kaum jemand würde wahrscheinlich den Namen dieser US-Metropole kennen, die immerhin mit mehr als 500.000 Einwohner aufwartet, aber sonst nicht besonders viel zu bieten hat – wäre da nicht der Serienhit »Breaking Bad«, der die Stadt unweigerlich ins grelle Rampenlicht zerrte: Ja, Albuquerque gibt es wirklich, und es sieht genauso aus wie in der Serie!

Das Stadtmarketing setzt heute wunderbar zweideutig auf den Werbespruch »It’s a trip« und bietet spezielle Breaking-Bad-Touren zu den wichtigsten Drehorten der Serie an. Dreieinhalb Stunden lang geht es von einem düsteren Hinterhof zum nächsten, bis in die flirrend heiße Wüste. Ein Experten-Quiz bringt dabei noch einen weiteren Schuss Spannung ins Spiel. Sportliche Fans buchen eine Biking-Bad-Tour und trampeln von einer Filmkulisse zur nächsten.

Der berühmte Camper, der Walter White und seinem Sidekick Jesse zeitweise als Drogenlabor diente, steht allerdings nicht mehr in Albuquerque, sondern er befindet sich in den Sony Picture Studios in Los Angeles. Dort gibt er sich ein Stelldichein mit Walter Whites Pontiac Aztek und dem urigen Ecto-1 der legendären Ghostbusters.

(Foto: Flickr http://bit.ly/2C1X3pG)

Film-Location-Hopping könnte fast zu einer neuen Fun-Sportart werden, es macht Spaß und hält begeisterte Fans auf Trab. Der Urlaub erhält dadurch außerdem das »gewisse Etwas«, so, als träfen sich Fantasie und Wirklichkeit, um auf prickelnde Weise miteinander zu verschmelzen. Noch dazu befinden sich die meisten Drehorte an ohnehin sehr attraktiven Orten mit vielen weiteren Sehenswürdigkeiten und kulturellen Highlights. Also nichts wie Koffer packen und ab in den fantastischen Filmurlaub!

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