Start Politik Ausland Iran-Proteste Türkei und Russland warnen USA vor Einmischung

Iran-Proteste
Türkei und Russland warnen USA vor Einmischung

Die Türkei und Russland haben die Vereinigten Staaten davor gewarnt, sich in die "inneren Angelegenheiten" des Iran einzumischen.

(Archivfoto: AA)
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Moskau (nex) – Die Türkei und Russland haben die Vereinigten Staaten davor gewarnt, sich in die „inneren Angelegenheiten“ des Iran einzumischen. US-Präsident Trump begrüßt die Proteste gegen die Regierung in Iran und wünscht sich einen Machtwechsel.

Die USA versuche „die Haltbarkeit des Atomabkommens mit dem Iran zu verletzen“, so der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow im Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur TASS.

Im Juli 2015 wurde in Wien, nach einem 13 Jahre andauernden Atomstreit mit dem Iran, ein Abkommen unterschrieben, welches Teheran erlaubte, künftig ausschließlich für zivile Zwecke Uran anzureichern.

Bei einem Treffen mit Medienvertretern in der türkischen Hauptstadt Ankara am Mittwoch verurteilte auch Außenminister Mevlüt Cavusoglu, die „Unterstützung“ der andauernden Demonstrationen im Iran durch Israel und die USA.

Er machte auf zwei Personen aufmerksam, die die Unruhen im Iran offen unterstützten. “Eine von ihnen ist der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu und die andere ist US-Präsident Donald Trump”, so Cavusoglu.

Cavusoglu sagte, die Türkei sei stets gegen externe Interventionen und fügte hinzu, dass alle Länder, außer Israel und den USA, angesichts der Proteste im Iran “besorgt” seien.

“Wir wünschen uns, dass dieser Konflikt im Iran beendet und die Stabilität unverzüglich wiederhergestellt wird”, betonte Cavusoglu.

Der iranische Außenminister Jawad Zarif habe ihm gesagt, dass jede Veränderung im Iran durch Wahlen erfolgen sollte. “Also, wenn es einen Regierungswechsel geben sollte, könnte das iranische Volk das bei den nächsten Wahlen durchsetzen”, sagte Cavusoglu.

Cavusoglu kritisierte zudem die “Doppelmoral einiger Länder” in Bezug auf die Proteste im Iran. Während man etwa den blutigen Militärputsch in Ägypten uneingeschränkt unterstützt und das ägyptische Regime gelobt habe, verurteile man die iranische Regierung.

Tausende von Iranern gehen seit dem vergangenen Donnerstag in den nordöstlichen Städten Maschhad und Kaschmar auf die Straßen, um gegen steigende Rohstoffpreise und die Misswirtschaft der Regierung zu demonstrieren.

Seit Samstag finden auch – im Westen wenig beachtete – landesweite Demonstrationen zur Unterstützung der Regierung statt.

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