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Erneut Tausende Demonstranten gegen Netanjahu auf den Straßen

In der Hauptstadt Tel Aviv haben am Samstag erneut Tausende gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu demonstriert.

(Archivfoto: AA)
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Tel Aviv (nex) – Tel Aviv (nex) – In der Hauptstadt Tel Aviv haben am Samstag erneut Tausende gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu demonstriert.

Dies ist bereits das fünfte Wochenende in Folge, in dem Israelis auf die Straßen gegangen und den Rücktritt Netanjahus gefordert haben. Laut israelischen Medien nahmen am gestrigen Samstag rund 4000 Menschen an dem Protestmarsch teil.

“Korruption ist eine strategische Gefahr für die Gesellschaft in Israel”, sagte der religiös-zionistische Rabbiner Yuval Cherlow laut Haaretz bei der Kundgebung am vergangenen Wochenende. “Macht ist lebenswichtig, aber sie ist gefährlich und könnte das Land in den Abgrund führen. Die Propheten warnten die Machthaber vor der Macht der Herrscher”, zitiert die Zeitung den Geistlichen weiter.

Das Volk stehe vor der Gefahr, das Vertrauen in die Entscheidungsträger zu verlieren. “Wenn wir einen Wirtschaftsplan brauchen, woher wissen wir dann, dass er zum Wohle der Menschen ist? Wie sollen wir Vertrauen haben, wenn wir etwa in einen Krieg ziehen müssten?”, fragte Cherlow laut Haaretz.

Wie die israelische Tageszeitung Haaretz berichtet, sangen die Demonstranten zu Beginn des Marsches in der vergangenn Woche das Chanukkah-Lied “Sura Choschech” („Geh fort Dunkelheit!”) und zündeten gemeinsam die fünfte Kerze auf Chanukka-Leuchten an. Die Teilnehmer hätten auch immer wieder “Bibi, go home” gerufen. Bibi ist der Spitzname Netanjahus.

Netanjahu wird in zwei Fällen der Korruption verdächtigt. Er und seine Frau sollen über Jahre von Geschäftsleuten Geschenke angenommen haben. Beim zweiten Fall habe er mit dem Verleger der Tageszeitung “Jediot Ahronot” einen Deal gemacht.

Für eine positive Berichterstattung der Zeitung über seine Person sollte der Premierminister dabei helfen, den Erfolg einer Konkurrenzzeitung zu schmälern.