Sacramento (nex) – Für eine Tat, die er nie begannen hat, saß Richard Coley 39 Jahre lang in Kalifornien im Gefängnis. Nun ist er im Alter von 70 Jahren, endlich ein freier Mann.
Da ein DNA-Test ergeben hatte, dass Richard Coley den Doppelmord an seiner 24-jährigen Ex-Freundin und ihrem 4 Jahre alten Sohn im Jahr 1978 nicht verübt haben konnte, ist er nach 39 Jahren zu Unrecht verbüßter Haft aus dem kalifornischen Gefängnis entlassen worden.
Es war eine besondere grausame Tat, die sich vor fast 40 Jahren in einem Apartment in Simi Valley ereignete. Die 24-jährige Rhonda Wicht wurde vergewaltigt und danach mit einer Schnur stranguliert. Ihren vierjährigen Sohn erstickte der Täter in seinem Bett.
Obwohl Coley stets seine Unschuld beteuerte, verurteilte ihn ein Gericht im zweiten Anlauf ein Jahr nach der Tat zu zwei Mal lebenslänglich ohne Bewährung.
Vor vier Jahren stellte Coley erneut einen Antrag auf Begnadigung durch den Gouverneur von Kalifornien.
„Die Verbrechen sind nicht von mir verübt worden. Hätten die Polizei-Detektive das entlastende Beweismaterial nicht zerstört, wäre der wirkliche Verdächtige längst festgenommen worden“, schrieb Coley.
Der Gouverneur von Kalifornien ordnete vor zwei Jahren schließlich eine erneute Untersuchung des Falls an. Es stellte sich heraus, dass sich auf dem wesentlichen Beweisstück keine DNA-Spuren Coleys befanden. Diese Technik war vor 40 Jahren noch nicht bekannt.
Coley wurde mit sofortiger Wirkung begnadigt und verließ am vergangenen Mittwoch das Gefängnis. „Die Würde, mit der Herr Coley seine lange und ungerechte Inhaftierung ertragen hat, ist außergewöhnlich“, so der Gouverneur im Begnadigungsschreiben.