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Kurdischer Ministerpräsident droht PKK mit „militärischer Gewalt“

Der Ministerpräsident der Kurdischen Autonomiegebiete (KRG), Nechirvan Barzani, gab bekannt, dass die Regierung der Kurdischen Autonomiegebiete militärische Gewalt anwenden werde, wenn die Terrororganisation PKK darauf bestehen sollte, den Distrikt Sindschar in der nordirakischen Provinz Mossul zu besetzen.

(Foto: Kurdische Autonomieregierung im Irak)
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Dortmund (nex) – Der Ministerpräsident der Kurdischen Autonomiegebiete (KRG), Nechirvan Barzani, gab bekannt, dass die Regierung der Kurdischen Autonomiegebiete militärische Gewalt anwenden werde, wenn die Terrororganisation PKK darauf bestehen sollte, den Distrikt Sindschar in der nordirakischen Provinz Mossul zu besetzen.

In einem Exklusiv-Interview mit der Nachrichten-Website al-Monitor betonte Barzani, dass die einheimischen Jesiden den PKK-Ableger Widerstandseinheit YBS  nicht willkommen hießen und ihre Anwesenheit für Instabilität in der Region sorge.

„Die Präsenz der PKK hält die Menschen davon ab, in ihre Häuser zurückzukehren“, erklärte Barzani und fügte hinzu: „Sie zögern, in ihre Häuser zurückzukehren aus Angst vor einem neuen Konflikt und aus Sorge vor einer ungewissen Zukunft, und nicht weil, wie manche behaupten, wir diejenigen sind, die nach ihrem Leben und ihren Häusern trachten. Wir teilen ihre Sorgen, deshalb sind wir fest davon überzeugt, dass die PKK Sindschar verlassen muss.“

Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass sie wegen der Angelegenheit in Kontakt mit Bagdad und Washington stünden, die Gespräche aber bislang keine Früchte getragen hätten.

„Wir stehen in regelmäßigem Kontakt mit Bagdad“, erklärte Barzani und ergänzte: „Diese haben bislang keine ernsthaften Schritte zur Unterstützung  [beim Rückzug der PKK] unternommen, und ich persönlich kann nicht bestätigen, dass sie die Lohnzahlung für die YBS gestoppt haben, auch wenn sie uns erzählten, sie hätten es getan.

Sollte sich die Lage zuspitzen und Ankara und Bagdad sowie andere Akteure mit hineingezogen werden, so sind auch wir, die KRG, Akteure und halten ein paar Karten in der Hand“, unterstrich Barzani und bestätigte, dass die KRG falls nötig militärische Gewalt gegen die PKK anwenden werde.

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