Spitzbergen/Norwegen: Erste türkische Forschungsstation am Nordpol
Spitzbergen (nex) – Schüler des Privatgymnasiums Bilfen errichten erste türkische Forschungsstation auf Spitzbergen am Nordpol zur Beobachtung von Sonnenereignissen und globaler Erwärmung
Die erste türkische Forschungsstation auf Spitzbergen am Nordpol wurde errichtet. Etwa 50 weitere Länder betreiben hier Forschungsarbeiten. Die türkischen Forscher möchten neben meteorologischen Messungen auch Beobachtungen der magnetischen Felder und Nordlichter durchführen. Planung und Errichtung der Forschungsstation dauerten ein halbes Jahr. Das gesamte Projekt setzten 20 Schüler des Privatgymnasiums Bilfen mit dem Schwerpunktfach Physik um. Vergangene Woche konnten sie nun ihre ersten Daten über Wärme, Druck und Feuchtigkeit sammeln.
Es soll den Zusammenhängen zwischen den Sonnenereignissen, Erdbeben und Flutkatastrophen nachgegangen werden. Auch Sonneneruptionen und ihre Wirkung auf die Erde sollen untersucht werden. Somit kann die Türkei mit eigenen Daten Forschung über die globale Erwärmung betreiben. Diese Daten können anschließend mit weiteren wissenschaftlichen Daten, die mit anderen Methoden erhoben wurden, verglichen und kalibriert werden.
Auch die Software für die Forschungsstation wurde mit einheimischen Mitteln entwickelt. Die Schüler stellten mit insgesamt nicht einmal 2 000 TL alles selbst auf die Beine. Die Forschungsstation bietet dem Privatgymnasium die Möglichkeit, die Thesen, an denen es arbeitet, zu untersuchen und die Welt der Physik mit neuen Entdeckungen zu bereichern.
Die Hauptinsel der gleichnamigen Inselgruppe Spitzbergen stellt das nördlichste Siedlungsgebiet der Erde dar und wurde im Jahr 1920 allen Staaten der Erde zugänglich gemacht. Die Länder, die damals den sogenannten Spitzbergenvertrag unterzeichneten, erhielten Nutzungsrechte auf der Insel. Da die Türkei sich zum damaligen Zeitpunkt mitten im Befreiungskrieg befand, konnte sie den Vertrag nicht unterzeichnen und deshalb auch keine Station auf der Insel errichten. 96 Jahre später wurde nun Kontakt zum Norwegischen Polarinstitut aufgenommen und die erforderliche Genehmigung eingeholt. So konnte nun auch die Türkei auf der Insel ihre Forschungstätigkeit aufnehmen.