Start Panorama Ausland New York Evangelikalische Kirche: Jugendlicher stirbt nach „Sündenbekennung“

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Evangelikalische Kirche: Jugendlicher stirbt nach „Sündenbekennung“

Den Ergebnissen der polizeilichen Ermittlungen zufolge soll offenbar mit Fäusten und Füßen auf sie eingeprügelt worden sein. An den Opfern wurden massive Prellungen am gesamten Körper und an den Gliedmaßen festgestellt, so die ermittelnden Beamten am Mittwoch.

(Foto: „Camp Worship“ von Paul M. Walsh. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons )
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Chadwicks (nex) – Eine „Beratungssitzung“ der „Wort des Lebens“-Kirche im US-amerikanischen Chadwicks (Bundesstaat New York) endete für einen von zwei Teenagern tödlich, der andere kam mit schwersten Verletzungen davon. Dies berichtet der US-Sender Fox News.
Der 19-jährige Lucas Leonard und sein Bruder, der 17-jährige Christopher Leonard, sollen im Zuge dieser „Sitzung“, die im Anschluss an einen Gottesdienst stattfand, von ihren eigenen Eltern, Bruce Leonard, 65, und Deborah Leonard, 59, schwer misshandelt worden sein. Der 19-jährige Lucas starb an seinen schweren Verletzungen, nachdem er ebenso wie sein Bruder von seinen Eltern und vier weiteren Mitgliedern der evangelikalen Glaubensgemeinschaft geschlagen worden war.
Den Ergebnissen der polizeilichen Ermittlungen zufolge soll offenbar mit Fäusten und Füßen auf sie eingeprügelt worden sein. An den Opfern wurden massive Prellungen am gesamten Körper und an den Gliedmaßen festgestellt, so die ermittelnden Beamten am Mittwoch. Am Montagnachmittag war Lucas von seiner Familie ins Krankenhaus gebracht worden, sein Bruder war nicht auffindbar, ehe er sich von selbst den Beamten von einem Raum im zweiten Stock des Hauses seiner Familie zeigte.
Die Eltern der beiden Teenager werden nun des vorsätzlichen Mordes angeklagt. Vier weitere Mitglieder der Kirche im Alter zwischen 26 und 54 Jahren müssen sich wegen Körperverletzung verantworten. Die lokalen Behörden nahmen infolge des Vorfalls sieben Kinder im Alter zwischen zwei und 15 Jahren aus der Obhut der Kirche. Die Polizei will nun ermitteln, ob innerhalb der Kirche Kindern regelmäßig Gewalt angetan werde. Nachbarn schilderten die Gemeinde als verschlossen, verdächtig und sektenartig. Der Gewaltexzess soll sich ereignet haben, als die Verdächtigen die beiden Teenager dazu bewegen wollten, „ihre Sünden zu bekennen“.
Gewalt in der Erziehung ist Studien zufolge in evangelikalen Familien stärker präsent als in Familien anderer religiöser Gemeinschaften. Zahlreiche „bibeltreue“ Prediger rechtfertigen unter Berufung auf einzelne Bibelstellen die körperliche Züchtigung von Kindern als angemessene Form der Zurechtweisung. Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, George W. Bush, gehörte dieser Kirche an.