Istanbul (nex) – An einer Universität in Istanbul findet vom 14. bis 16. Oktober die zweite „International Conference on the Muslim Ummah“ statt, an der zwanzig internationale Wissenschaftler teilnehmen werden.
Die Konferenz, die von der Sabahattin Zaim Universität Istanbul (IZU) organisiert wird, zielt darauf ab, Probleme in der gesamten muslimischen Welt zu diskutieren.
Das Thema der Konferenz ist „Fehlerlinien und Gefahren im Umgang mit muslimischen Gesellschaften: Die Herausforderungen von Sektierertum, Säkularismus, Nationalismus und Kolonialismus.“
„Dies sind einige der Probleme, die in den muslimischen Gesellschaften existieren, die Spannungen und Umbrüche verursachen, und wir versuchen, sie zu analysieren und zu verstehen und Lösungen anzubieten“, sagte Sami Al-Arian, der Nachrichtenagentur Anadolu.
Al-Arian, der auch Kurse über Politik und islamische Zivilisation an der Universität unterrichtet, sagte, dass der Nationalismus in Pakistan, Bangladesch und Indien sowie der Nationalismus im Kontext der arabischen Welt erörtert werden sollen.
Die Konferenz werde zudem darüber diskutieren, wie sich der Kolonialismus auf den Nahen Osten und den „Siedler-Kolonialismus in Israel/Palästina“ auswirkt.
Seit dem Fall des Osmanischen Reiches vor fast einem Jahrhundert und der Entstehung des Nationalstaatssystems in der gesamten islamischen Welt als neue internationale Ordnung hat das Konzept der „muslimischen Umma“ seine historische Bedeutung verloren.
In einer Reihe von Vorträgen und Diskussionsrunden wird die Konferenz in Istanbul das Konzept der muslimischen Umma untersuchen und ein neues Paradigma im Kontext der modernen Welt vorschlagen.
Sie wird auch einige wichtige Herausforderungen für muslimische Gesellschaften untersuchen, darunter die Frage der politischen Legitimität in muslimischen Mehrheitsländern, die Rolle der islamischen Rechtsprechung (Shari’ah) in modernen muslimischen Gesellschaften, die Herausforderungen von Sektierertum, Nationalismus, Säkularismus und Zivilregierung.
Zudem auch sozioökonomische Herausforderungen wie Gleichberechtigung der Frauen, Armut, Arbeitslosigkeit, Produktion, Entwicklung, Finanzierung, Kapital und Globalisierung. Die gegenwärtigen „umstrittenen Beziehungen zwischen der islamischen Welt und den globalen Mächten in einer Welt, die von Hegemonie, Kriegen, Terrorismus, Rassismus und Islamophobie geprägt ist“, so der Veranstalter, ist ebenfalls ein entscheidender Punkt auf der Agenda
Ziel der Konferenz sei es, renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachgebieten zu vereinen, um diese wichtigen Themen zu diskutieren. Die Wissenschaftler werden laut Veranstalter durchdachte Dialoge über die Überprüfung wichtiger Themen muslimischer Gesellschaften führen. Einige der wichtigsten strategischen, politischen und sozioökonomischen Herausforderungen, sowie die internen Spannungslinien und externen Bedrohungen für die islamische Welt und angemessene Reaktionen darauf, sollen untersucht werden.
Die Diskussionsrunden werden nicht nur diese Themen analysieren, sondern auch versuchen, neue und praktische Lösungen für schwierige Probleme zu präsentieren, so der Veranstalter.
Der Begriff Umma bezeichnet im Islam eine Gemeinschaft, die über den Rahmen einer Nation hinausreicht. Sozusagen die internationale Gemeinschaft der Muslime.