Deutschland möchte die Energiewende ganzheitlich denken: Von den heimischen vier Wänden bis hin auf Deutschlands Straßen. Dafür geht allen voran in Deutschlands Großstädten der Ausbau der dazu notwendigen E-Mobilität-Infrastruktur stetig voran, während Deutschlands Autobauer ebenso wie internationale Wettbewerber einen ungebrochenen Innovationsdrang beweisen.
„Grüne“ Städte funktionieren nur unter Einsatz von E-Mobilität
Der geringere CO2-Ausstoß von E-Autos im Vergleich zu solchen mit fossilen Brennstoffen ist hinlänglich bekannt: Die Vorteile von E-Mobilität gehen aber weit darüber hinaus und können, in einem ganzheitlichen Konzept gedacht, sogar die Lebensqualität von Stadtbewohnern ohne eigenes Fahrzeug steigern. Dabei macht Deutschland durchaus große Schritte: Im Jahr 2022 wurden trotz der damaligen Corona-Pandemie bereits mehr als 640.000 E-Fahrzeuge zugelassen – Tendenz konsequent steigend.
Mit der Abkehr von Verbrennern hin zu E-Autos werden sich Großstädte wandeln: Die reduzierte Umweltbelastung, bedingt durch die niedrigeren CO2-Emissionen, hat einen langfristigen Effekt gegenüber dem Klimawandel, ebenso aber kurzfristige Effekte.
Reduziert sich die Zahl der Verbrenner, ist auf der Gegenseite eine deutliche Verbesserung der Luftqualität zu erwarten – allen voran in dicht bebauten Großstädten ohne eigene Industrie. Parallel dazu reduzieren E-Autos die Lärmbelästigung, da sie deutlich leiser als Verbrenner fahren – ein großer Vorteil insbesondere in dicht besiedelten Innenstadtgebieten und für Bewohner in Straßennähe.
Dabei sollte es nicht überraschen, dass E-Autos insbesondere in Städten und Metropolregionen einen statistisch hohen Anteil vorweisen: Die im Vergleich zu Verbrennern reduzierten Reichweiten sind dort kein Hindernis, denn die durchschnittlich gefahrenen Strecken weitaus kürzer als in ländlichen Regionen. Reichweiten von 150 bis 350 Kilometern im Mittel sind für die allermeisten Stadtbewohner ausreichend – während kommunale gestützte und privatwirtschaftlich realisierte Car-Sharing-Angebote mit E-Autos für mehr Flexibilität sorgen.
E-Mobilitäts-Angebote werden in Städten heute schon intensiv genutzt
E-Mobilität verändert nicht nur, wie sich Menschen von A nach B bewegen, sondern auch das Bild von Großstädten. Beispiele, auch abseits der zuvor schon genannten Car-Sharing-Angebote, gibt es reichlich: Schnellladestationen finden sich mittlerweile in jeder Großstadt, viele davon beispielsweise auf Parkplätzen großer Supermärkte.
So wird das Fahrzeug noch während dem Wochenendeinkauf geladen und ist anschließend wieder einsatzbereit. Währenddessen sorgen zur Leihe angebotene E-Scooter und E-Bikes für frei verfügbare Alternativen zum Auto – was eine Entlastung auf Deutschlands Straßen mit sich bringt. Einige der Anbieter kooperieren hierfür mit den jeweiligen Kommunen und dort ansässigen großen Unternehmen sowie Universitäten – was Vergünstigungen für die jeweiligen Personengruppen und Arbeitnehmer mit sich bringt.
Hannover sowie Wiesbaden können als Paradebeispiele aufzeigen, wie sich eine Stadt ganzheitlich durch E-Mobilität wandelt: So wurden in Hannover beispielsweise ehemalige Parkplätze hin zu attraktiven Restaurantterrassen und öffentlichen Aufenthaltsräumen umfunktioniert – da sie durch eine konsequente Verbreitung von E-Mobilitäts-Sharing-Angeboten nicht mehr benötigt wurden. So haben auch diejenigen, die selbst gar kein Auto fahren, etwas vom Wandel hin zu E-Mobilität – nämlich mehr Lebensqualität und attraktivere Großstädte.
Die Autobranche beteiligt sich, auch im Eigeninteresse, am Wandel der Zukunft
Die Autobranche ist bereits aus wirtschaftlichem Eigeninteresse stark an der Entwicklung von E-Mobilitäts-Angeboten beteiligt – allen voran natürlich durch neue, noch innovativere Fahrzeuge, die neben viel Komfort auch höhere Reichweiten und mehr Individualität bieten.
Hinter den Kulissen sind es die sogenannten „Vehicle-Lifetime-Konzepte“, die einen signifikanten Unterschied machen: Mehr und mehr Autobauer sind bestrebt Gebrauchtwagen innerhalb des eigenen Ökosystems zu erhalten, um wiederum deren Lebensdauer und Wiederverkaufswert zu steigern – was auf der anderen Seite zu Vorteilen beim Endkunden und einer verbesserten Nachhaltigkeitsbilanz bei den Unternehmen führt.
Auch finanziell kommt von den Autobauern Unterstützung, die sich aktiv an dem Aufbau der regionalen und städtischen Ladeinfrastruktur beteiligen. Durch Kooperationen mit Stromversorgern und Rabatte auf Energiekosten möchten die Autobauer die Eintrittshürden in den Markt der E-Mobilität weiter reduzieren. Der Gesetzgeber, selbst großer Profiteur von Deutschlands Autobranche aufgrund der dort generierten immensen Steuereinnahmen, bietet indes regelmäßig Modelle wie Abwrackprämien und steuerliche Anreize für den Kauf von nachhaltigen E-Autos.
Was sind die Vorteile und Nachteile von der E-Mobilität?
An erster Stelle muss natürlich auch hier die Umweltfreundlichkeit, bedingt durch den Verzicht auf fossile Brennstoffe und dadurch vermiedene CO2-Emissionen, genannt werden. E-Autos weisen zudem durchschnittlich geringere Betriebs- und Wartungskosten auf, während steuerliche Förderprogramme wiederum die Anschaffungskosten reduzieren.
Gleichermaßen sind es meist die E-Autos, die zuerst von aktuellen Innovationen profitieren – wie beispielsweise Entertainment- oder Assistenzsystemen. Da E-Autos deutlich leiser als Verbrenner fahren, entstehen hinsichtlich der Lärmbelästigung ebenso Vorteile.
Gänzlich von Nachteilen befreit sind E-Autos aber nicht: Die begrenzte Reichweite kann insbesondere in ländlichen Regionen ein Hindernis darstellen, ebenso die dortige oftmals noch nicht ausreichend ausgebaute Ladeinfrastruktur. Zudem rufen E-Autos nicht selten einen höheren Anschaffungspreis gegenüber vergleichbaren Verbrennern auf – den steuerliche Anreize nicht immer gänzlich wettmachen können.
Die Vorteile überwiegen dennoch – und werden es perspektivisch nur noch stärker. Denn mit dem konsequenten Ausbau von erneuerbaren Energieträgern wie Wind und Sonne, können E-Autos mit ihren Batterien zu Spitzenzeiten fortan auch als Stromspeicher dienen – und damit eine optimalere Nutzung der erzeugten Energie sicherstellen.
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