Start Panorama Ausland Angriffe auf Geschäfte Belgien: PKK-Sympathisanten attackieren Türkischstämmige

Angriffe auf Geschäfte
Belgien: PKK-Sympathisanten attackieren Türkischstämmige

In den letzten Tagen ist es in europäischen Städten zu einer Reihe von Zwischenfällen zwischen der türkischen Gemeinde und kurdischen Demonstranten gekommen

(Archivfoto: nex24)
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von Nabi Yücel

In den letzten Tagen ist es in europäischen Städten zu einer Reihe von Zwischenfällen zwischen der türkischen Gemeinde und kurdischen Demonstranten gekommen, die mit einem Newroz-Fest in Belgien begann.

Inzwischen verurteilten das deutsche Auswärtige Amt sowie der belgische Regierungschef De Croo die Gewalt, berichtet BRF.  Am vergangenen Sonntag hatten sich dutzende Kurden, die in Kessel-Lo, einer Teilgemeinde der belgischen Stadt Löwen, zum Newroz-Fest versammelt hatten, abgesetzt und fuhren im Konvoi durch Heusden-Zolder, einer Gemeinde in der Provinz Limburg mit einer großen türkischen Gemeinde.

Hierbei schwenkte der Konvoi Flaggen, skandierte Parolen, die die PKK, eine bewaffnete kurdische Separatistengruppe, die auf der EU-Terrorliste steht, verteidigten. Dabei kam es zu einem tätlichen Angriff, bei der ein türkischstämmiger Bürger verletzt wurde. Eine alarmierte und aufgebrachte Menschenmenge belagerte daraufhin ein Haus, in dem sich die Insassen des Wagenkonvois, die aus mehreren europäischen Ländern kamen, verschanzt hatten.

Die belgische Polizei konnte die Lage zwar beruhigen, es wurde eine Person in Zusammenhang mit der tätlichen Attacke festgenommen und Fahrzeuge beschlagnahmt, doch die Gewalt setzte sich dann in anderen belgischen Städten fort und schwappte auf Deutschland über. In der Nacht zum Montag sowie am Montagmorgen zogen randalierende PKK-Sympathisanten durch die Straßen von Brüssel und Lüttich, jagten mutmaßliche Türken und zerstörten dabei Inventare von Geschäften.

In Visé wurde ein türkisches Café mit Molotowcocktails angegriffen, dabei wurden sechs Menschen verletzt. Die belgische Polizei meldete, dass mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt wurden. In den darauffolgenden Stunden wurden Moscheen in belgischen wie französischen Städten sowie das türkische Konsulat in Hannover angegriffen.

Als Reaktion darauf erklärte das deutsche Auswärtige Amt auf X (ehemals Twitter), dass der gewalttätige Übergriff auf das türkische Konsulat schärftens verurteilt werde und die zuständigen Behörden strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen hätten.

Der belgische Regierungschef De Croo appellierte an die kurdische wie türkische Gemeinde in Belgien, Ruhe zu bewahren und „Provokationen und Gewalt“ zu unterlassen.

In den letzten Tagen sei es zu einer Reihe von Zwischenfällen zwischen Mitgliedern der türkischen und der kurdischen Gemeinschaft gekommen. Die Menschen seien frei, ihre Meinungen und Gedanken zu äußern, aber „die Unterstützung terroristischer Organisationen wird nicht geduldet“.

Premierminister De Croo fügte hinzu:

„Die PKK wird in Europa als terroristische Vereinigung eingestuft. Sympathie für die kurdische Sache zu haben, ist etwas ganz anderes“.

Bundesinnenministerin Annelies Verlinden (flämische Christdemokratin) schloss sich dieser Einschätzung ebenfalls an. Verlinden erklärte, dass „ausländische Konflikte nicht nach Belgien importiert werden sollten“.

Immer wieder flammt der Konflikt der Terrororganisation PKK mit der Türkei auf, insbesondere zum Neujahrsfest Newroz, der laut der in Deutschland neu gegründeten Partei DAVA (Demokratische Allianz für Vielfalt und Aufbruch) von der PKK wiederentdeckt und politisch aufgeladen worden sei. Im Anschluß daran würde der Konflikt nach Europa überschwappen, getragen von kurdischen Organisationen mit Bezug zur Terrororganisation PKK, so die DAVA in einer Pressemitteilung.