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Türkei: Leichtes Kampfflugzeug Hürjet absolviert Erstflug

Panzer, Kriegsschiffe, Drohnen - die Türkei entwickelt sich immer mehr zu einer Rüstungsmacht.

(Foto: TAI)
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Istanbul – Panzer, Kriegsschiffe, Drohnen – die Türkei entwickelt sich unter Erdogan immer mehr zu einer Rüstungsmacht. Nach der feierlichen Einweihung des ersten eigenen Kriegsschiffes, des Drohnenträgers TCG Anadolu, am 10. April, absolvierte am Dienstag der in der Türkei entwickelte Trainings-Kampfjet „Hürjet“ seinen Erstflug.

Die TAI Hürjet ist ein einstrahliges Schul- und leichtes Erdkampfflugzeug, das von dem türkischen Staatskonzern Turkish Aerospace Industries (TAI) entwickelt wurde. Ein Vorführmodell wurde erstmals 2018 auf der Farnborough International Airshow gezeigt

Zu den Aufgaben des Hürjet sollen das Fortgeschrittenenschulung, Lead-in Fighter Trainer, Light Attack (Close Air Support), Feinddarstellung, Luftraumüberwachung und die Nutzung durch Kunstflugteams gehören. Der Hürjet hat eine eine Dienstgipfelhöhe von 12700 Meter und kann eine Höchstgeschwindigkeit von 1,4 Mach erreichen, berichtet das Fachportal Flugrevue.

Das Flugzeug startete vom Luftwaffenstützpunkt Mürted am Stadtrand von Ankara, wo sich die Anlagen von TAI befinden, und landete nach einem etwa 20-minütigen Einsatz.

Laut TAI erreichte der Jet bei seinem ersten Flugtest 463 km/h und eine Höhe von 4.267 m (14.000 Fuß). Wie bei den ersten Versuchen mit neuen Flugzeugen üblich, flog das TAI-Modell ohne eingezogenes Fahrwerk.

Wie Flugrevue weiter berichtet, wurde der Hürjet am 26. Dezember 2022 aus der Halle gerollt um erste Bodentests durchzuführen. Das Triebwerk wurde am 30. Januar 2023 zum ersten Mal erfolgreich gestartet und die Rolltests begannen am 18. März 2023.

Das Projekt wurde von TAI im August 2017 mit dem Ziel gestartet, die alten Northrop T-38 Talon-Trainingsjets der türkischen Luftwaffe zu ersetzen und einen Nachfolger für die F-5 zu schaffen, die von der Kunstflugstaffel des Landes eingesetzt wird.

https://youtu.be/cvn-qSSaqIU

Aufbau der Rüstungsindustrie nach Zypern-Sanktionen 1974

Nachdem die Türkei 1974 in Zypern militärisch intervenierte, beschlossen die USA ein Waffenembargo gegen Ankara. Als Reaktion wurden in der Türkei Stiftungen und Rüstungsunternehmen gegründet, die die Entwicklung von eigenen Waffensystemen unterstützen sollten.

„Das größte Verteidigungsunternehmen der Türkei gehört heute zu den einhundert größten der Welt. Im Zuge des Zypernkonflikts ab 1974 erlebte das türkische Militär zahlreiche Nachschub- und Ausrüstungsprobleme, die Ankara dazu veranlassten, die heimische Rüstung zu entwickeln. ASELSAN ist das Ergebnis dieser Politik. Heute exportiert das Unternehmen Systeme in die ganze Welt, darunter Kommunikations- und Radarsysteme, aber auch Raketensuchköpfe“, Yusuf Akbaba von SSD gegenüber Eurasianews. 

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