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Türkei: IS plante Anschlag auf Kilicdaroglu und Imamoglu

Er gilt als IS-Chef der Türkei und wurde im Juni vergangenen Jahres festgenommen, als er versuchte, illegal aus Syrien in die Türkei einzureisen.

Symbolfoto
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Istanbul – Der Islamische Staat (IS) hat nach dem Tod seines Anführers Abu Bakr al-Baghdadi im Jahr 2019 daran gearbeitet, den Großteil seiner Kernoperationen in die Türkei zu verlagern, und verfügt derzeit über Waffen, die in sechs Provinzen in der Türkei gelagert sind, so Kasım Güler, der mutmaßliche Türkei-Chef des IS, in seiner Zeugenaussage gegenüber den Behörden.

Bei seinen Vernehmungen durch die türkische Polizei soll Kasim Güler, in IS-Kreisen Abu Osama al Turki genannt, ausgesagt haben, dass er die Ermordung der Oppositionspolitiker Kemal Kilicdaroglu und Bürgermeister Istanbuls Ekrem Imamoglu geplant habe. Auch Aleviten, Touristen und der US-Luftwaffenstützpunkt in İncirlik seien Anschlagsziele gewesen. In zahlreichen Städten wie Istanbul, Izmir, Mersin, Denizli, Van und Adana habe man genügend Waffen vergraben um damit eine „ganze Dschihadisten Armee zu mobilisieren“, berichten türkische Medien unter Berufung auf eine Meldung von DW Türkce. In Verstecken befinden sich laut Güler Panzerfäuste, Maschinengewehre, automatische Gewehre, Schalldämpfer und große Mengen an Munition.

Der erste geplante Anschlag war demnach der auf den Luftwaffenstützpunkt İncirlik in Adana, von dem aus die USA viele Operationen in Syrien und im Nahen Osten durchführen. Hierfür sei in der Nähe des Stützpunkts in Adana, wo sie eine Reihe von automatischen Waffen und Sprengstoff lagerten, ein Haus gemietet worden. Man habe geplant den Stützpunkt mit einer Autobombe anzugreifen, der Sprengstoffexperte aus Gaziantep, Ebu İsmail und mehrere der Dschihadisten, die an dem Anschlag teilnehmen sollten, seien jedoch vom türkischen Militär an der Grenze zu Hatay festgenommen worden, bevor der Anschlag ausgeführt werden konnte.

Güler skizzierte zudem einen Plan zur Ermordung des CHP-Vorsitzenden Kilicdaroglu, als dieser 2017 seinen „Friedensmarsch“ von Ankara nach Istanbul vornahm. Dschihadisten sollten in die Menge fahren und CHP-Anhänger töten, darunter auch Kilicdaroglu selbst.

Der letzte Plan, den Güler in seinem Geständnis enthüllte, bestand darin, den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu zu töten. Offenbar stand der Plan im Zusammenhang mit einem geplanten Attentat auf Acun Ilıcalı, den Eigentümer des Nachrichtensenders TV 8.

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