Den Haag (nex) – Ein jugendlicher syrischer Flüchtling gewann am Montag einen renommierten internationalen Preis für den Bau einer Schule und für die Ausbildung von Hunderten von Kindern, die vor dem Konflikt in Syrien in den Libanon geflohen waren.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, war Mohamad al Jounde gerade mal 12 Jahre alt, als er beschloss, eine Schule im Bekaa Valley Flüchtlingslager zu gründen. Er hatte seine Verwandten und Freiwillige darum gebeten, beim Bau des Gebäudes mitzuhelfen und eine Reihe von Fächern zu unterrichten, von Englisch über Mathematik bis hin zur Fotografie.
Drei Jahre später zählt die Schule bereits mehr als 200 Schüler, von denen einige erst fünf Jahre alt sind und beschäftigt mehrere professionelle Lehrer. Überdies bietet sie einen Unterricht zur Gleichstellung der Geschlechter und Alphabetisierungskurse für erwachsene Flüchtlinge an.
„Ich war glücklich, nicht nur Lehrer, sondern Freund zu sein, und wir sind eine Familie geworden – wir sind gemeinsam stärker geworden“, sagte Jounde, Gewinner des diesjährigen Internationalen Kinderfriedenspreises, der von der niederländischen Stiftung Dutch KidsRights Foundation ins Leben gerufen wurde. in Den Haag.
„Es geht nicht nur darum, Lesen und Schreiben zu lehren, sondern auch jungen Flüchtlingen einen sicheren Raum zu geben, um sich auszudrücken“, so der 16-Jährige.
Es sei sehr wichtig, diesen Kindern eine Ausbildung zu ermöglichen, sonst könnten sie eine „verlorene Generation werden“, so Jounde.
Zu den bisherigen Preisträgern gehört auch Malala Yousafzai, die jüngste Trägerin des Friedensnobelpreises, die 2012 in Pakistan von den Taliban angeschossen wurde, weil sie sich für das Recht der Mädchen auf Bildung eingesetzt hatte.
Der bereits sieben Jahre andauernde Bürgerkrieg in Syrien hat Hunderttausende von Menschenleben gekostet und weitere 11 Millionen entwurzelt.
Mehr als 2,5 Millionen syrische Kinder sind Flüchtlinge, etwa 500.000 von ihnen leben im Libanon, sagte KidsRights gegenüber Reuters. Viele kämpften darum, genügend Nahrung zu bekommen oder Zugang zu medizinischer Versorgung zu erhalten. Fast die Hälfte der Sechs- bis 14-Jährigen besuche keine Schulen.