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Türkei
Demos gegen Trump-Entscheidung dauern an

Tausende Menschen haben in Istanbul heute erneut gegen die US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels protestiert, schließlich hat USA-Präsident Trump nicht nur einen politischen Hauptstadt-Streit ausgelöst, es geht um weit mehr.

(Foto: AA)
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Von Thomas Bernhard

Auch heute protestierten Tausende Menschen in Istanbul gegen die US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels, schließlich hat USA-Präsident Trump nicht nur einen politischen Hauptstadt-Streit ausgelöst, es geht um weit mehr.

Allerdings fanden derartige Proteste nicht nur in Istanbul, sondern fast in der gesamten Türkei statt. Allein im Istanbuler Bezirk Fatih und im Bereich der „Märtyrer Brücke“ versammelten sich Tausende Menschen, schwenkten unter Anderem palästinensische Flaggen und trugen Plakate mit der Aufschrift „Jerusalem ist unsere Ehre“.

Sprecher, aber auch andere Demonstrationsteilnehmer machten dabei immer wieder darauf aufmerksam, dass Jerusalem ein heiliger Ort für mehrere Religionen, so für die Juden und Christen, sowie eben auch für Muslime ist.

Muslime glauben, dass Mohammed hier seine Himmelsreise (Miradsch) angetreten hat. Anfangs haben Muslime auch in Richtung Jerusalem gebetet. Später wurde die Richtung dann nach Mekka geändert. (Koran, Sure 2:144).

Heute gehört die Al-Aqsa-Moschee neben dem Felsendom in Jerusalem, neben Mekka und Medina zu den drei wichtigsten heiligsten Bereiche der Muslime.

Aus diesem Grund ist die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt des jüdischen Staats Israel längst nicht mehr alleinig die Frage einer Auseinandersetzung zwischen Israel und Palästina um eine Hauptstadtfrage. Es ist längst die auch eine religiöse Angelgenheit, die Trump in völlig unnötiger Art und Weise, auch noch zum total falschen Zeitraum, auslöste.

Deutlich gemacht wird, bei den landesweiten Protesten auch immer wieder, dass man von muslimischer Seite keine bewaffnete Auseinandersetzung möchte, gleichzeitig fühlt man sich aber von der Entscheidung des amerikanischen Präsidenten „vor den Kopf gestoßen“.