Start Politik Ausland Türkei „PKK-Büro“: Çavuşoğlu kritisiert Zypern in scharfer Form

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„PKK-Büro“: Çavuşoğlu kritisiert Zypern in scharfer Form

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat die Erlaubnis der zyperngriechischen Administration zur Eröffnung eines Büros des syrischen Arms der Terrororganisation PKK/PYD mit ungewöhnlich deutlichen Worten kritisiert.

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu (r.) mit seiner estnischen Amtskollegin Anna-Maria Liimets bei einem Treffen in Ankara am 20. Januar 2022.
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Ankara – Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat die Erlaubnis der zyperngriechischen Administration zur Eröffnung eines Büros des syrischen Arms der Terrororganisation PKK/PYD mit ungewöhnlich deutlichen Worten kritisiert.

Çavuşoğlu empfing im Auswärtigen Amt in Ankara seine estnische Amtskollegin Anna-Maria Liimets, die sich zu einer offiziellen Stippvisite in der türkischen Hauptstadt befand. Nach der Unterredung der beiden Außenminister traten beide vor die Presse.

Çavuşoğlu warnt zyperngriechische Führung

Wegen der Eröffnung eines Büros der syrischen PKK/PYD im griechischen Teil Zyperns erklärte Çavuşoğlu in Richtung der zyperngriechischen Administration: „Sollte die Türkei oder oder die TRNC (Turkish Republic North Cyprus) angegriffen werden, werden wir für diese Tat büßen lassen. Sie sollten nicht mit dem Feuer spielen“, so der Außenminister.

In einem Statement übte auch der zyperntürkische Außenminister Tahsin Ertuğruloğlu Kritik an der Entscheidung der zyperngriechischen Führung.

Die zyperngriechische Führung, die mit Massakern an der zyperntürkischen Bevölkerung die Insel in ein Blutbad verwandelt hätte und Terrorismus unterstütze, setze ihre aufwieglerischen Aktivitäten fort, so Ertuğruloğlu.

Es sei offenkundig, dass die provokativen Handlungen der zyperngriechischen Führung der Region und dem östlichen Mittelmeer keinen Beitrag zum Frieden leisten könnten.

Die PYD in Syrien entstand 2003 als verlängerter Arm der PKK und strebt die Autonomie der Kurden in Syrien an. Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen werfen der Gruppe Kriegsverbrechen gegen Zivilisten und Einsatz von Kindersoldaten vor.

Pressesprecher der AK Partei Ömer Çelik: Entschlossenheit gegen jegliche Form von Terrorismus

Auch der Pressesprecher und stellvertretende Parteivorsitzende der AK Partei, Ömer Çelik, kritisierte die zyperngriechische Administration wegen der Eröffnung eines Büros der PKK/PYD. Çelik erklärte im Kurznachrichtendienst Twitter: „Einem Mord-Netzwerk die Erlaubnis zu erteilen ein Büro zu eröffnen und sich frei zu betätigen ist an der entsprechenden Stelle der zyperngriechischen Administration niedergeschrieben worden. Die zyperngriechische Führung hat ihren Namen neben dem eines Mord-Netzwerks der Terrororganisation niederschreiben lassen.“

Die Türkei und die TRNC seien entschlossen gegen jegliche Form von Terror die entsprechende Lektion zu erteilen. Die Zyperntürken besäßen im Kampf gegen Mord-Netzwerke die historisch notwendige Erfahrung.

Öcalan versteckte sich 12 Tage in der griechischen Botschaft in Nairobi

Der Chef der Terrororganisation PKK, A. Öcalan, wurde am 15. Februar 1999 in der kenianischen Hauptstadt Nairobi von einer türkischen Eliteeinheit („Bordo Bereliler“) festgenommen und anschließend den Strafverfolgungsbehörden in der Türkei übergeben.

Nach seiner unfreiwilligen Flucht aus Syrien, die die PKK seit Jahren gegen die Türkei unterstützte, versuchte der Terrorchef in mehreren europäischen Ländern Asyl zu beantragen, darunter Griechenland, Italien, Niederlande und Russland. Griechenland versteckte Öcalan zwölf Tage in der griechischen Botschaft in Nairobi. Bei seiner Festnahme trug er einen gefälschten Reisepass der „Republik Zypern“, der auf den zyperngriechischen Journalisten Lazaros Mavros ausgestellt war. Öcalan wurde in der Türkei vor Gericht gestellt und wegen Hochverrat zu lebenslanger Haft verurteilt.

Kemal Bölge/Ankara

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