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USA: Keine Bewährung für armenischen Mörder eines türkischen Diplomaten

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, hat einen Bewährungsantrag des US-Armeniers Hampig Sassounian, der 1982 in Los Angeles einen türkischen Diplomaten ermordet hatte, abgelehnt.

(Foto: Screenshot)
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Los Angeles – Der Gouverneur des US-Bundesstaates Kalifornien, Gavin Newsom, hat einen Bewährungsantrag des US-Armeniers Hampig Sassounian, der 1982 in Los Angeles einen türkischen Diplomaten ermordet hatte, abgelehnt.

Die Bekanntgabe erfolgte am Montag, als Newsom die Entscheidung des Ausschusses für Bewährungsanhörungen, der Sassounian für eine Bewährung geeignet befand, aufhob.

„Nach Prüfung und Abwägung der Beweise in der Akte bin ich der Meinung, dass Herr Sassounian zusätzliche Arbeit leisten muss, bevor er sicher entlassen werden kann. Dementsprechend stelle ich fest, dass er immer noch eine unangemessene Gefahr für die Gesellschaft darstellt, wenn er freigelassen wird, und ich hebe die Entscheidung des Ausschusses zur Bewährung von Herrn Sassounian auf“, so der Gouverneur.

Am 28. Januar 1982 wurde Kemal Arikan von Sassounian und seinem Komplizen Krikor Saliba mit 14 Schüssen hingerichtet. Saliba entkam der Justiz, aber Sassounian wurde verhaftet und 1984 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Das türkische Außenministerium begrüßte in einer Stellungnahme die Entscheidung des kalifornischen Gouverneurs.

Wie die Nachrichtenagentur Anadolu weiter berichtet, begrüßten auch der Nationale Türkisch-Amerikanische Lenkungsausschuss (TASC) und die Amerikanisch-Türkische Vereinigung Südkaliforniens (ATASC) am Dienstag die Entscheidung des Gouverneurs, die Bewährung Sassounians abzulehnen.

TASC und ATASC dankten Newsom und sagten, dass sie eine nationale und internationale Koalition anführen, um sicherzustellen, dass Sassounian seine lebenslange Haftstrafe verbüßt.

In den Jahren 1975 bis 1984 wurden türkische Botschafter und Diplomaten weltweit zum Ziel der armenischen Terrorgruppe „Armenische Geheimarmee zur Befreiung Armeniens“ (ASALA) und ähnlicher Gruppierungen.

ASALA tötete in diesem Zeitraum bei verschiedenen Anschlägen insgesamt 42 türkische Diplomaten, um die türkische Regierung zu zwingen, sich öffentlich zu dem so genannten Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915 zu bekennen, Entschädigungszahlungen zu entrichten und Territorium für einen armenischen Staat abzutreten.

Die Terrorakte der Armenier nahmen zwischen 1980 und 1983 zu. In dieser Zeit fanden 580 der insgesamt 699 Anschläge statt. Die Terrorattacken endeten im Jahr 1986.

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