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GSG9 will bis Ende 2020 eine Einheit in Berlin aufbauen

Die GSG9 will im Laufe des kommenden Jahres eine Einheit in der Hauptstadt stationieren.

(Foto: Screenshot/Bundespolizei)
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Die GSG9 will im Laufe des kommenden Jahres eine Einheit in der Hauptstadt stationieren.

„Ich gehe davon aus, dass wir Ende nächsten Jahres Kräfte fest hier haben, die dann permanent in Berlin sind“, erklärt Kommandeur Jerome Fuchs in der rbb-Dokumentation „GSG9 – Terror im Visier“. Seit Sommer hat die GSG9 einen zweiten, noch provisorischen Standort in Berlin. Dabei werden die Kräfte wochenweise vom Hauptquartier in St. Augustin entsendet.

Die für Berlin vorgesehene vierte Einheit der GSG9 soll im Schwerpunkt für Einsätze mit nuklearen, biologischen und chemischen Kampfstoffen trainieren. Die Eliteeinheit der Bundespolizei wird dafür um ein Drittel aufgestockt.

Zur GSG9 gehören aktuell rund 400 Männer. Ein Kamerateam des rbb hat die GSG9 im Sommer dieses Jahres begleitet und mit der Spezialeinheit in St. Augustin, Berlin und Israel gedreht.

Die rbb-Dokumentation „GSG9 – Terror im Visier“ von Patricia Corniciuc und Michael Götschenberg läuft am Montag, den 02.12.2019, um 23.00 Uhr in der ARD.

Die GSG 9 der Bundespolizei (kurz GSG 9 BPOL oder einfach GSG 9) ist die Spezialeinheit der Bundespolizei zur Bekämpfung von Schwerst-/Organisierter Kriminalität sowie Terrorismus.

Die Abkürzung GSG 9 steht für Grenzschutzgruppe 9. Der Bundesgrenzschutz heißt zwar seit 2005 Bundespolizei, jedoch stellt der Name GSG 9 weltweit einen festen Begriff dar und wurde aus diesem Grund beibehalten und lediglich mit dem Zusatz „der Bundespolizei“ ergänzt.

Die GSG 9 wurde am 26. September 1972 aufgrund der Erfahrungen bei der Geiselnahme in München als Antiterror- und Geiselbefreiungs­einheit gegründet. Das palästinensische Terrorkommando „Schwarzer September“ hatte elf israelische Teilnehmer der Olympischen Spiele in München als Geiseln genommen und schließlich getötet. Die deutsche Polizei war damals auf Geiselnahmen dieser Art nicht vorbereitet und konnte die Lage nicht erfolgreich lösen.

Im April 1973 meldete Gründungskommandeur Ulrich Wegener die Einsatzbereitschaft von zwei Einsatzeinheiten der GSG 9.

Bekannt wurde die GSG 9 im Herbst 1977 durch die Operation „Feuerzauber“. Palästinensische Terroristen hatten das Lufthansa-Flugzeug „Landshut“ entführt. Am 17. Oktober 1977 stürmte die GSG 9 in einer bis dato einzigartigen Operation das Luftfahrzeug und befreite erfolgreich alle Geiseln.

Seither hat die GSG 9 eine Vielzahl von besonderen Einsätzen im In- und Ausland absolviert. Trotz dieser Erfolgsgeschichte gibt es auch tragische Momente des Verlustes. So kam es bei der Festnahme der RAF-Terroristen Birgit Hogefeld und Wolfgang Grams 1993 auf dem Bahnhof in Bad Kleinen zu einem Einsatz der GSG 9, bei dem der Polizeikommissar N. von dem RAF-Terroristen Grams erschossen wurde. Grams tötete sich anschließend selbst.

Des Weiteren verloren Tobias R. und Thomas H. ihr Leben im Einsatz. Im Rahmen eines Personenschutzeinsatzes im Irak 2004 geriet ihr Konvoi in der Nähe von Falludscha in einen Hinterhalt. Es kam zu einem starken Feuergefecht. Tobias R. und Thomas H. konnten nicht entkommen, der Leichnam von Thomas H. wurde bis heute nicht gefunden. (Bundespolizei)